Grüner Salon 27. Februar 10. Februar 20209. November 2024 [slideshow_deploy id=’7142′] Im Grünen Salon am 27. Februar 2020 setzten wir die Veranstaltungsreihe „Klimaschonend unterwegs“ zum Klimaschutz im Verkehr mit dem Thema „E-Auto: Irr-Weg oder Ziel?“ gemeinsam mit den Grünen Oerlinghausen fort. Ca 40 Gäste konnten wir um 18 Uhr im B-vier begrüßen. Prof. Dr.-Ing. Jens Haubrock von der Fachhochschule Bielefeld ging in seinem Vortrag ausführlich auf die technischen Aspekte der Elektromobiliät ein: Die ersten funktionstüchtigen Elektrofahrzeuge gab es in den 1830er Jahren. 1896 bis 1912 war die große Zeit der Elektroautos: 1900 gab es in den USA 1.688 Dampfautomobile, 1.575 Elektrofahrzeuge und 929 Fahrzeuge mit Benzinmotor. Fast alle New Yorker Taxis wurden damals elektrisch angetrieben. Der Niedergang der Elektroautos setzte ab etwa 1910 ein, als das Starten von Benzinern durch das Betätigen eines Anlassers anstelle des Ankurbelns viel bequemer wurde. Die größere Reichweite und das Angebot billigen Öls für Vergaserkraftstoffe waren weitere Faktoren für den Nachfragerückgang. Schon in den 1920ern spielten Kraftfahrzeuge mit Elektromotor keine ernst zunehmende Rolle mehr. In einem Verbrennungsmotor geht es heiß her. Ein Gemisch aus Luft und einem Brennstoff (wie Benzin, Diesel oder Autogas) wird in den Motor gespritzt. Der rotierende Kolben des Motors drückt das Gemisch zusammen. Je nach Motortyp und Brennstoff wird das Gemisch dann gezielt gezündet oder aber es explodiert durch den starken Druck von sich aus. Durch die Wärmeausdehnung wird der Kolben wieder weggedrückt, was den Motor zum Laufen bringt. Der Energieinhalt von 1 Liter Benzin ist etwa 10 kWh. Etwa 80% der im Kraftstoff enthaltenen Energie zu nichts anderem dient, als die Umwelt aufzuheizen. Von den 10 kWh die in einem Liter Benzin enthalten sind, bleibt an den Antriebsrädern nur ein knappes Fünftel = 1,8 kWh übrig, ein bescheidener Wirkungsgrad also. Der Wirkungsgrad eines hochwertigen Elektromotors liegt über 94%. Nebenaggregate dürften nicht mehr als 4% verbrauchen, d.h. der Gesamtwirkungsgrad liegt einschließlich der Brems-Energierückgewinnung (Rekuperation) in der Nähe von 85%. Somit kommen an den Antriebsrädern von den 10 kWh immerhin noch rd. 8,5 kWh an! Aus den Energieträgern Wasserstoff oder Methanol wird durch eine Brennstoffzelle Strom erzeugt und direkt mit dem Elektroantrieb in Bewegung umgewandelt oder zeitweise in einer Traktionsbatterie zwischengespeichert wird. Wasserstoff gibt’s in der Natur nicht, seine Erzeugung kostet Energie. Elektroautos sind klimaschonend und effizient je kleiner die Batterie ist: 80 Prozent der täglichen Fahrten umfassen nur bis 20 km. Für die jährlichen Urlaubsreisen sollte die Bahn genutzt werden. Für kurze Stecken bietet sich auch das Fahrrad an. Leider ist der Referent auf die Frage nach der Umweltbilanz von E-Autos nicht genauer eingegangen. Zu dieser Thematik empfehlen wir das Video „Elektroauto, Diesel oder Wasserstoff – Womit stoppen wir die Klimakrise?“ von Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für das Fachgebiet Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin. Auf seinem Info-Portal volker-quaschning.de finden sich weitere spannende Beiträge rund um die Themen E-Auto und Klimaschutz. Im Anschluss an seinen Vortrag stellte Jens Haubrock kurz seine aktuellen Projekte „Fit2Load“ und „Power2Load“ vor . Fit2Load– EFRE-Forschungsprojekt für Mobilitätskonzepte zur CO2-armen Nutzung von Elektromobilität Power2Load– Intelligente Automatik zur Erweiterung von Ladepunkten für Elektrofahrzeuge und Reduzierung von CO2 durch Lastverschiebung und Erhöhung des regenerativen Anteils des Ladestroms bei elektrifizierten Dienstwagen: Unternehmen scheuen heute noch das hohe Investitionsrisiko beim Aufbau einer großflächigen Ladeinfrastruktur auf dem eigenen Betriebsgelände aus Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Elektromobilität sowie der Ladetechnik. Das Projekt Power2Load bietet eine kostengünstige Lösung an: Eine intelligente „Mehrfachsteckdose“ für Ladesäulen. Dadurch lässt sich die Überlastung des Netzanschlusses vermeiden und der Anteil des Grünstroms am Ladestrom maximieren. Das intelligente Lademanagement ermöglicht es, Ladepunkte um den Faktor acht zu erweitern. Übergeordnetes Ziel ist die Maximierung des Anteils an regenerativ erzeugten Strom beim Laden der Fahrzeuge und die optimierte Anpassung der Ladevorgänge an den Lastgang des Unternehmens. Gleichzeitig wird das elektrische Netz beim Laden der Elektrofahrzeuge entlastet. Durch die Entwicklung und den Aufbau eines ganzheitlichen Konzeptes für eine Ladeinfrastruktur bei Unternehmen wird die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen erhöht, sowohl innerbetrieblich als auch bei gewerblichen Besucherinnen und Besuchern. Das System lässt sich in bereits bestehende oder zukünftig geplante Energie- und Lademanagementsysteme integrieren. Die Erweiterung einer bestehenden Ladeinfrastruktur mit dem LMU minimiert Investitionskosten von Ladeinfrastruktur und maximiert die Anzahl möglicher Ladeplätze für Elektrofahrzeuge. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ankündigung: Mobil sein im ländlichen Raum wie in Lippe bedeutet momentan immer noch ins eigene Auto zu steigen. Der Verkehr liegt mit über 200 Millionen Tonnen auf Platz 3 der Hauptverursacher des Treibhausgases CO2. Mehr als 95 Prozent davon kommen von PKW und LKW. Wie können wir zukünftig auch mit dem Auto das Klima schützen? Welche Ideen und Vorstellungen gibt es dazu? Was heißt das für uns in Leopoldshöhe und Oerlinghausen? Für diese Diskussionsrunde haben wir als Referenten eingeladen. In seinem Projekt „Fit2Load“ entwickelt er ein ganzheitliches Elektromobilitätskonzept, das Unternehmen einen ökologischen Betrieb gewerblicher E-Fahrzeuge ermöglicht. Diese innovative Projektidee konnte beim Klimaschutzwettbewerb „EnergieeffizienzUnternehmen.NRW“ überzeugen und wird mit einem Projektvolumen von 1,5 Millionen Euro gefördert. Im Januar 2019 waren mehr als 47 Millionen PKW mit amtlichem Kennzeichen auf unseren Straßen unterwegs. Davon haben 98 Prozent einen konventionellen Verbrennungsmotor. Bis Ende 2019 waren in Deutschland 306.231 E-Fahrzeuge (inklusive Plug-in-Hybride zugelassen. Nur 3 Prozent (knapp über 100.000) aller neu zugelassenen Fahrzeuge waren batterriebetrieben. Das liegt weit hinter dem EU-Durchschnitt von 3,2 Prozent und weit hinter Norwegen mit 56 Prozent. Mitte 2019 fuhren 540 E-Autos und 1.200 Hybride durch Lippe. Bielefeld belegt mit 706 Elektro-Autos einen Spitzenplatz in NRW. Der Anteil am Bestand ist mit 0,4 Prozent dennoch überschaubar. Wir wollen uns dem Thema von drei Seiten nähern: Technische Aspekte, Alltagstauglichkeit und Umwelt-Bilanz. Und dabei mit Mythen und Vorurteilen aufräumen. Zunächst nehmen wir die Technik unter die Lupe: Wie funktioniert ein Elektroauto und welche Typen gibt es? Welche Batterien werden verwendet und wovon hängt die Ladedauer ab? Wie sicher ist ein Elektroauto und gibt es Alternativen? Danach klären wir, wie sich das E-Auto im Alltag bewährt: Wie teuer ist ein Elektroauto und was kostet der Unterhalt? Welche Vorteile bringt es mir in Alltag und kommt man weit genug damit? Gibt es genügend Ladesäulen und kann man an jeder Säule laden? Abschließend widmen wir uns der Umweltbilanz: Welche Ressourcen verbrauchen Elektroautos und wie viel Treibhausgase verursachen sie? Welche Problemstoffe sind in Batterien und wohin mit den Altakkus? Wie nachhaltig ist elektrisches Fahren und können wir damit die Klimaziele erreichen? Wir freuen uns auf einen informativen Vortrag und eine konstruktive Debatte. Kommen Sie vorbei und diskutieren Sie mit uns. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Haben Sie Lust, ihr Wissen zur E-Mobilität in einem Quiz zu testen? Hier haben Sie die Möglichkeit 10 Fragen zu beantworten und vielleicht noch etwas zu lernen. Viel Spaß! Quiz: Elektromobilität für Einsteiger: Fahren Sie schon elektrisch oder verbrennen Sie noch? Die Zahl elektrisch angetriebener Autos auf den Straßen wächst, doch was ist mit dem Wissen darüber? Testen Sie es jetzt! → ingenieur.de Quiz: Wie gut kennt ihr euch mit E-Mobilität aus? Elektro-Mobilität ist in aller Munde. Auf der IAA 2017 starteten viele Hersteller ihre E-Offensive. Neue Modelle werden entwickelt und zur Serienreife gebracht, täglich tauchen neue Infos zu Stromsäulen, Ladekabeln, Reichweiten und Batterien auf. Behaltet ihr da noch den Überblick? In unserem Quiz könnt ihr überprüfen, wie gut ihr euch rund um das Thema E-Mobilität auskennt! → GEO Quiz: Meilensteine der Elektromobilität Die Geschichte der Elektromobilität geht weiter zurück, als man im ersten Moment vermuten mag. Doch welche technischen Meilensteine haben sie ermöglicht und welche klugen Köpfe steckten dahinter? Testen sie Ihr Wissen. → ingeniuer.de