Kooperationsvereinbarung zwischen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für die Wahlperiode 2020–2025 des Rates der Gemeinde Leopoldshöhe PDF zum Download Einleitung Leopoldshöhe ist eine lebens- und liebenswerte Gemeinde. Für die Gestaltung der zukünftigen Entwicklung vereinbaren die Leopoldshöher Ortsverbände von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine projektbezogene Kooperation. Diese ergibt sich aus zahlreichen thematischen Überschneidungen der Wahlprogramme. Im Rahmen der Kooperation können weitere Projekte der Partner eingebracht werden. Diese werden interfraktionell miteinander abgestimmt und gemeinsam eingebracht. Ausdrücklich begrüßen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die bisherige gute Zusammenarbeit mit den Fraktionen der CDU und FDP und wollen diese fortsetzen. In der jüngeren Vergangenheit wurden Themen stets sachlich diskutiert und oftmals auch einstimmig beschlossen. Die Klimakrise stellt uns vor wichtige Herausforderungen. Der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, dass die Gemeindeverwaltung und deren Gebäude bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es personeller Unterstützung in der Verwaltung. Wir fordern die Einrichtung einer Stabsstelle „Klimaschutz“ für diese Querschnittsaufgabe. Diese Stabsstelle berichtet ständig an den Umweltausschuss. Die Digitalisierung der Gemeinde und der Gemeindeverwaltung muss weiterhin vorangetrieben werden. Aus diesem Grund benötigen wir eine weitere Stabsstelle „Digitale Infrastruktur“. Diese Stabsstelle berichtet ständig an den Haupt- und Finanzausschuss. Die Corona-Pandemie bedeutet für die Finanzierung der Gemeinde eine Herausforderung. Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommenssteuer werden geringer ausfallen. Die Nutzung von Fördermitteln muss daher vorrangig angegangen werden. Aus diesem Grund sehen wir die dringende Notwendigkeit des Fördermittelmanagements. Beide Stabsstellen übernehmen zusätzlich die Querschnittsaufgabe „Beantragung und Abruf von Fördermitteln“ in enger Abstimmung mit den beteiligten Fachbereichen. Im Folgenden sind die Projekte aufgeführt, welche wir in dieser Wahlperiode umsetzen wollen. Diese Liste ist nicht abschließend und kann jederzeit in gemeinsamer Abstimmung der Fraktionen ergänzt oder erweitert werden. Es werden in den kommenden fünf Jahren weitere Ergänzungen und Herausforderungen hinzukommen. Diese möchten wir gemeinsam angehen. Verwaltung Schaffung einer Stabsstelle „Klimaschutz und Fördermittel“Schaffung einer Stabsstelle „Digitale Infrastruktur und Fördermittel“Einrichtung einer fachlichen, koordinativen und administrativen Unterstützung für die ehrenamtliche Senioren- und BehindertenarbeitAufstockung der Stellenanteile der Gleichstellungsstelle auf 30 Stunden/WocheWeitere Verbesserung der Bürgernähe der VerwaltungSteigerung der Attraktivität der Verwaltung als ArbeitgeberZeitnahe Errichtung eines Standortes der Feuerwehr im südlichen Gemeindegebiet zur Erfüllung des Brandschutzbedarfsplanes Eigenbetriebe Bürgerfreundliche Lösung für die Wartung und Instandhaltung der Druckentwässerungspumpen und -leitungenNeubeschreibung der Aufgaben der LILFestlegung von Zielen und Durchführung von Maßnahmen für die klimaneutrale Entwicklung der kommunalen Gebäude bis 2025 Kindergärten und Schulen Vorantreiben der Digitalisierung in Schulen durch die Beschaffung von Hardware, Software und Infrastruktur sowie die notwendige personelle Unterstützung zum Betrieb der Geräte (IT-Hausmeister)Prüfung der Finanzierung der Elternbeiträge, um eine zukunftssichere und gerechte Gebührenstruktur zu gewährleistenWeiterentwicklung und Ausbau des bedarfsgerechten Ganztags- und Betreuungsangebots mit hoher Qualität für alle Leopoldshöher Schulen Umwelt und Klima Evaluierung und Fortschreibung des integrierten kommunalen Klimaschutzkonzepts aus dem Jahr 2011Fortführung und Ausbau der Biotopvernetzung durch u. a. Anlegen eines Klimaschutzwaldes unter Beteiligung der Bürgerinnen und BürgerErhalt des Naherholungsgebiets Krähenholz und Lösungsfindung für das Gebiet rund um den HinnarksteichSchaffung eines Naturschutz-Erlebnis-Zentrums mit FördermittelnFörderung der Neuanpflanzungvon Laub- und Obstbäumen und Schaffung eines nachhaltigen Schutzes des BaumbestandesEinführung eines Anreizprogrammes zur naturnahen Gestaltung von Gärten und Ausschluss von großflächig mit Steinen bedeckten Gartenflächen in neuen BebauungsplänenSchaffung von erforderlichen Krötentunneln an den gemeindeeigenen Straßen durch Einwerbung von FördermittelnÜberarbeitung der Willkommensbroschüre für Neubürger in Bezug auf Nachhaltigkeit und Regionalität (auch in der LeoApp)Auswahl geeigneter Standorte für Photovoltaik-Anlagen (in Kooperation mit der Bürger-Solar-Genossenschaft Leopoldshöhe eG)Anstreben der Zertifizierung als Fairtrade-Kommune Rad, Bus und Bahn Priorisierung des Lückenschlusses des Radweges am Grenzweg in Leopoldshöhe und Bielefeld durch Bereitstellung von HaushaltsmittelnForderung des Radweges entlang der K1 bis Wacker beim Kreis LippeAufstellen weiterer Ladesäulen für Autos und Fahrräder u. a. im Süden der GemeindeVerbesserung der Sicherheit und des Komforts im ÖPNV u. a. durch Überdachung von Bushaltestellen und FahrradständernSteigerung der Attraktivität des Bahnhofsumfeldes und der Funktionalität des Bahnhofes u.a. durch Parallelhalt der ZügeSteigerung der Attraktivität des Nachtbusangebotes oder Schaffung von AlternativenReduzierung der Zonensprünge bei den ÖPNV-Tarifen auf ein MinimumBereitstellung von Fahrradreparatursäulen Straßen Erstellen und Umsetzen eines Verkehrskonzepts für den Ortskern LeopoldshöheVerbesserung der Verkehrssicherheit (u. a. durch Zebrastreifen am Marktplatz, an der Eckendorfer Straße und am Friedhof Schuckenbaum)zeitnahe Umsetzung von Tempo 30 in allen WohngebietenSchaffung geschlossener Ortschaften durch Ortsschilder in Bexterhagen und NienhagenForderung der Ausweisung einer Tempo–30–Zone rund um den Kreisel in AsemissenErstellung eines Straßen- und WegekonzeptsPlanung und Durchführung von Straßenbaumaßnahmen in enger Abstimmung mit den betroffenen Bürger*innen und Optimierung des Aufbruchsmanagements Digitalisierung Ausweitung digitaler Dienstleistungsangebote der Gemeinde im Rahmen des E-GovernmentsEinrichtung und Ausbau von freiem WLAN in allen öffentlichen Gebäuden und auf Plätzen der GemeindeVerbindliches Vorbereiten des Glasfaserausbaus bis zum Haus bei neuen BaugebietenVorantreiben des begonnenen Ausbaus der BreitbandtelekommunikationEntwicklung einer Online-Plattform/App für die lokale Wirtschaft, regionale Vermarktung, öffentliche Dienstleistungen, Kulturschaffende sowie Bildungs- und Betreuungsangebote (in Kooperation mit dem Kreis Lippe) als kostenfreies Angebot für alle Bürger*innen (LeoApp und Messenger) Bauen und Wohnen Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs für die Entwicklung des Baugebietes Brunsheide SüdUnterstützung für das Schaffen von Wohnraum, um ein Zusammenleben von Jung und Alt zu ermöglichenEntwicklung von Ideen zum Leerstandsmanagement, um ungenutzten Wohnraum zu aktivieren Festlegung von verbindlichen klimaschonenden und ökologischen Standards über die aktuellen gesetzlichen Vorgaben hinaus in neuen Siedlungsbereichen, bei gemeindlichen Grundstücksverkäufen und bei kommunalen Neu- und UmbautenSchaffung von Wohnraum und bezahlbaren Mietwohnungen durch klimaneutrale Nachverdichtung in den Ortskernen auf öffentlichen BauflächenWeiterentwicklung und Unterstützung der Ortsteile bei der Erhaltung ihres dörflichen Charakters mit Fördermitteln Wirtschaft Erstellung eines Standortkonzeptes für die Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten Leopoldshöher UnternehmenAusweisung von Gewerbeflächen innerhalb der vorhandenen Bebauungspläne unter Einbeziehung von Mischgebieten auch für Unternehmen aus der RegionEine Ausweitung der Gewerbeansiedlung außerhalb der bestehenden Bebauungspläne trägt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nicht mit Ehrenamt Vernetzung von Bürger*innen mit Ehrenamtlichen und Vereinen (LeoApp)Unterstützung junger Menschen, ihre Interessen ehrenamtlich umzusetzenErhalt und Ausbau des Quartiersmanagements und Erweiterung um eine EhrenamtszentraleUnterstützung der engagierten Arbeit der Leopoldshöher Vereine und insbesondere des Partnerschaftsvereins Generationen und Integration Förderung einer Gesamtkonzeption für die kommunalen Jugend- und FreizeitangeboteSchaffung von Angeboten unter Berücksichtigung der demografischen EntwicklungDezentrale und sichere Unterbringung von Geflüchteten Kultur und Freizeit Umgestaltung von unbebauten Gemeindegrundstücken zu Grünräumen mit z. B. Lehrgarten, Blühwiese und SitzmöglichkeitenÖffentliche oder öffentlich zugängliche, ggfs. eingezäunte, HundefreilaufflächenPrüfung möglicher weiterer Standorte für Mülleimer und Bänke zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im FreienMöglichst umweltverträglicher Um- und Ausbau von SportanlagenUnterstützung und Bekanntmachung eines Kulturforums für den Austausch und die Vernetzung zwischen Kulturschaffenden, interessierten Laien, Kulturinitiativen und Partner*innen wie Gastwirtschaften oder BüchereienWeiterentwicklung und Umsetzung des Spielplatzkonzeptes sowie Bereitstellung von Haushaltsmitteln für Erneuerung und Aufwertung der Spielangebote mit Ergänzung durch Förderprogramme Kooperation Für die Umsetzung der gemeinsamen Projekte vereinbaren SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN grundsätzlich folgendes Vorgehen:den Ist-Zustand, die Defizite und den Bedarf feststellen (lassen) und politisch bewertendie Realisierungsmöglichkeiten und Hindernisse aufzeigendie Investitionen und Folgekosten ermitteln (lassen)die Finanzierung durch Fördermittel prüfen bzw. entsprechende Haushaltsmittel kurz- und mittelfristig bereitstellen sowie die Umsetzung nachverfolgenZur Koordination der Zusammenarbeit richten die Ratsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Kooperationsausschuss ein, der sich regelmäßig bzw. auf Wunsch einer Fraktion trifft. Jede Fraktion ist mit drei Mitgliedern vertreten.Vorschläge zur Tagesordnung des Rates und der Ausschüsse werden im Vorfeld miteinander abgestimmt und gegebenenfalls gemeinsam eingebracht. Darüber hinaus halten die Vorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Alle haushaltsrelevanten oder die vereinbarten Projekte berührenden Entscheidungen sind gemeinsam zu treffen.Bei Entscheidungen, die sich nicht auf den Haushalt oder auf die vereinbarten Projekte auswirken, informieren sich die Fraktionen.Unterschiedliches Abstimmungsverhalten der Kooperationspartner ist zu vermeiden.Kann keine gemeinsame Entscheidung gefällt werden, wird der Tagesordnungspunkt (sofern möglich) abgesetzt und der Kooperationsausschuss befasst sich mit dem Thema.In Fällen, bei denen ein Dissens festgestellt wird, kann sich jede Fraktion bemühen, für ihre Position Mehrheiten zu finden.Diese Vereinbarung wird von den Fraktionsvorsitzenden und den Parteien unterschrieben.Die Kooperation kann bei Bedarf um weitere Projekte ergänzt werden, die ausdrücklich auszuhandeln und schriftlich festzuhalten sind und dann als Ergänzung Teil dieser Vereinbarung werden. Leopoldshöhe, den 22.10.2020 Nils Goedeke, Vorsitzender SPD Gemeindeverband Leopoldshöhe Birgit Kampmann, Sprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Leopoldshöhe Thomas Jahn, Vorsitzender SPD-Ratsfraktion Leopoldshöhe Jürgen Hachmeister, Fraktionssprecher Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN