Etwas Gutes für Bexterhagen?

Bebauungsplan Friedenstraße/Alter Postweg

Bexterhagen, Leopoldshöhes nördlichster Ortsteil, ist geprägt von landwirtschaftlicher Nutzfläche. Ein Zentrum, eine Ortsteilmitte, eine Kirche oder Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier nicht. Die Menschen leben im ländlichen Raum und sind dennoch verkehrstechnisch in alle Richtungen gut angebunden. Wer hier lebt, freut sich nicht nur über die Rufe von Specht, Eichelhäher und Falke, sondern auch über die des Stein- und des Waldkauzes, des Fasans, des Rotmilans sowie des Rehbocks. Dennoch kann man bei Westwind die Bundesautobahn (A2) deutlich hören. Die vorhandene fragile Artenvielfalt ist nur den wenigen örtlichen ökologischen Nischen zu verdanken.

Einige Anwohner im Gebiet Friedenstraße/Alter Postweg halten Pferde, Kühe und Rinder, Hühner, Enten und Bienen. Hier kann man schön spazieren gehen, Rad fahren, joggen und einen unverbauten Blick auf das Hermannsdenkmal und den Teutoburger Wald genießen.

Laut Medienberichten plant die SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde nun nicht nur die Umwandlung einer vorhandenen Gewerbefläche in ein Mischgebiet, sondern sogar die Verdoppelung dieses Plangebietes. Ein „Innovationspark für Bexterhagen“ solle entstehen. Weitere Wohn- und Gewerbeflächen sollen hier im Außenbereich der Gemeinde Leopoldshöhe erschlossen werden.

Eine weitere Versiegelung von wertvoller ökologischer Fläche und die Verbauung der Landschaft versteht die SPD-Fraktion demnach als innovativ und wolle damit dem Ortsteil Bexterhagen etwas Gutes tun.

Ein wirklich innovativer Vorschlag sollte anders aussehen.

Beispielsweise könnte die Gemeinde Leopoldshöhe die vorhandene Fläche erwerben und dort eine gemeindeeigene Baumschule für alte Obstsorten errichten, ein Naturzentrum für Familien, Kinder und Senioren etablieren oder einen Schulbauernhof installieren. So könnten ebenfalls Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch ein Hofcafé wäre denkbar, um so besonders den Bürgerinnen und Bürgern Bexterhagens wirklich etwas Gutes zu tun. Naherholung, Begegnung und (Aus-)Bildung könnten auf diese Weise gefördert werden.

Ein solches Konzept wäre für den Ortsteil Bexterhagen wesentlich bedeutsamer und zielführender für seine Entwicklung als die bloße Errichtung weiterer Wohn- und Gewerbeflächen. An vorderster Stelle sollten der Erhalt von ländlicher Fläche und ökologischen Nischen, deren weitere Verknüpfung und die daraus resultierenden Chancen und Möglichkeiten stehen.

Carsten Sandmann, Wahlkreiskandidat Nienhagen-Bexterhagen, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN