Ideen-Wettbewerb für Brunsheide

Andreas Brinkmann, Ulrich Meier zu Evenhausen, Susanne Knipping, Klaus Fiedler, Ulrich Lasar, Thomas Jahn, Karl-Heinz Daake, Birgit Kampmann, Uwe Aust, Axel Meckelmann, Dirk Puchert-Blöbaum und Martin Hoffmann

Jetzt kann´s losgehen: Die internen Beratungen im interfraktionellen Arbeitskreis Brunsheide haben wir am Mittwoch abgeschlossen.

In der nächsten Woche gehen unsere Vorüberlegungen zur Ausgestaltung des Baugebietes in die öffentlichen Beratungen der Ausschüsse. Neben dem Hochbau- und Planungsausschuss (HoPlA) werden auch der Ausschuss für Straßen und Verkehr (StVA), der Ausschuss für Umwelt und Klima (AfUK), der Ausschuss für Bildung und Kultur (AfBK) sowie der Ausschuss für Gleichstellung, Soziales, Generationen und Sport (AfGSGS) die Vorlage aus dem Arbeitskreis beraten. Für die Sitzungen ist coronabedingt eine reduzierte Anzahl von Ausschussmitgliedern festgesetzt, so dass ausreichend Spielraum für interessierte Bürgerinnen und Bürger bleibt. Die Sitzungen finden in der Mensa des Schulzentrums Nord statt.

  • Donnerstag, 20. Mai, um 18 Uhr: HoPlA + StVA + AfUK
  • Mittwoch, 26. Mai, um 18 Uhr: AfBK + AfGSGS

Download: Anlage zur Mitteilungsvorlage Nr. 25 / 2021: Stand des gegenwärtigen Austausches bzgl. des städtebaulichen freiraumplanerischer Wettbewerbes „Entwicklung Brunsheide“ in Zusammenarbeit mit dem Büro DHP aus Bielefeld

Im Lauf dieser Beratungen werden sich bereits Teile der Fragen klären lassen, die sich einige Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher derzeit stellen. Einiges wird aber auch erst im Zuge  des städtebaulichen Wettbewerbs und bei der Erstellung der konkreten Bebauungspläne festgelegt. Zu beiden Verfahren ist jeweils die Beteiligung der Öffentlichkeit gewünscht. Zusätzlich sieht die Regionale 2022 als Teil des Strukturentwicklungsprogramms NRW vor, die Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger für den Auslobungstext zu sammeln. Diese Bürgerbeteiligung ist vom 7. bis 18. Juni vorgesehen. 

Zum Hintergrund: Die Bebauung der Brunsheide Süd-Ost wurde in der letzten Legislaturperiode gegen unsere grünen Stimmen beschlossen. Als wir Anfang 2019  erfahren haben, dass bereits die ersten Grundstücke von der Gemeinde gekauft worden sind, haben wir uns entschlossen, für die Idee einer klimaschonenden und flächensparenden Bebauung eine Mehrheit zu organisieren. Wir konnten über einen Workshop mit dem renommierten Architekten für Ökologisches Bauen aus Paderborn, Kofi Adomako, und die Energieagentur NRW die anderen Fraktionen für diese Idee gewinnen. Dementsprechend haben alle politisch Beteiligten die von der Gemeinde in Auftrag gegebene Rahmenplanung verworfen und die Durchführung eines Städtebaulichen Wettbewerbs beschlossen. 

Wir Grünen wollen in dem Baugebiet

  • innovatives und klimaschonendes Bauen und Leben ermöglichen,
  • viele Grün- und Gemeinschaftsflächen vorsehen,
  • den PKW-Verkehr reduzieren und
  • alternative Verkehrs- und Energiekonzepte umsetzen.

Für alle Altersgruppen und Lebensformen soll es ein Angebot zu bezahlbaren Preisen geben. Die Herausforderung für die Wettbewerbsteilnehmer wird darin bestehen, die bisher überwiegend für städtische Strukturen entwickelten Konzepte in den ländlichen Raum zu übersetzen und für den dörflichen Charakter unserer Gemeinde sinnvoll anzupassen. Das erfordert ein Um- und Neudenken auf allen Seiten.

Presseinformation zur Entwicklung des Baugebietes Brunsheide Süd-Ost

Der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe hat bereits in der letzten Legislaturperiode die Entwicklung des Baugebietes Brunsheide Süd-Ost beschlossen. Dazu wurden die bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen den Ortsteilen Schuckenbaum und Leopoldshöhe entlang der Herforder Straße angekauft. Große Einigkeit besteht fraktionsübergreifend darin, dass in Leopoldshöhe mehr Mietwohnraum benötigt wird. Junge Menschen in Ausbildung, alleinstehende und ältere Menschen, die viele Jahre in Leopoldshöhe leben, finden nur schwer Wohnungen. Viele müssen ihre Heimatgemeinde verlassen. Diese Entwicklung soll durch Schaffung von bezahlbarem Mietwohnraum aufgehalten werden.

Die Idee, ein zukunftsfähiges und innovatives Wohnquartier zu schaffen, hat OWL-weit Aufmerksamkeit geweckt. Leopoldshöhe wurde eingeladen, sich mit dem Projekt an der Regionale 2022 zu beteiligen. Die Regionale ist Teil des Strukturentwicklungsprogramms des Landes NRW und soll Regionen die Chance geben, in einem zielgerichteten Prozess wichtige Entwicklungen anzustoßen. Für das Baugebiet Brunsheide wird ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt. Das hat es in Leopoldshöhe bisher nicht gegeben. In diesem Wettbewerb treten renommierte Büros gegeneinander an. Der beste Vorschlag wird dann weiterverfolgt. Um die Rahmenbedingungen abzustecken, wurde in den vergangenen Wochen im Rathaus viel gearbeitet und organisiert, auch ein Prozess zur Bürgerbeteiligung.

Ein Arbeitskreis mit Vertretern aller Leopoldshöher Fraktionen hat mit großer Sorgfalt und hohem Zeitaufwand mögliche Rahmenbedingungen für den städtebaulichen Wettbewerb ausgelotet. Im Sinne der Regionale lautete die übergeordnete Fragestellung: Wie wollen wir in Zukunft leben? Diese Ideen werden derzeit zu einem Auslobungstext zusammengeführt. Die Sitzungen sind nicht öffentlich, da es auch um Grundstücke Dritter, Leitungsrechte und Auftragsvergaben geht.

Am Mittwoch dem 12.5. hat der Arbeitskreis seine zwölfte und zunächst letzte Sitzung abgehalten. Im Folgenden wird in den Fachausschüssen das Ergebnis des Arbeitskreises öffentlich besprochen werden. Das erfolgt am 20.5. im Hochbau- und Planungsausschuss, am 26.5. im Ausschuss für Bildung und Kultur. Entsprechende Dokumente mit zahlreichen Informationen werden auf der Webseite der Gemeinde Leopoldshöhe bereitgestellt werden.

In der Ratssitzung am 1. Juli soll über den finalen Auslobungstext abgestimmt werden. Dieser Text dient dann als Grundlage für den städtebaulichen Wettbewerb. Dieser Wettbewerb soll Anfang 2022 abgeschlossen sein soll. Im Wettbewerb werden sich zahlreiche Planungsbüros beteiligen, die ihre Vorschläge präsentieren werden. Nachdem ein Siegerbüro feststeht, wird begonnen, die Bebauungspläne aufzustellen.

Im Zeitraum vom 7. bis 18. Juni findet eine erste Bürgerbeteiligung statt. Hier werden Anregungen und Ideen zum Auslobungstext gesammelt. Das wird nicht die letzte Beteiligung sein: die Regionaleprojekte leben davon, dass Menschen vor Ort mitmachen und sich einbringen können. Dazu sind auch digitale Formate in Planung. Sobald Ergebnisse aus dem Wettbewerb vorliegen, sind wieder die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Es folgt die Erstellung der Bebauungspläne, in die das Wissen und die Ideen der Öffentlichkeit einfließen werden. Einen Bebauungsplan aufzulegen ist ein langes und transparentes Verfahren. Es wird damit gerechnet, dass im Jahr 2024 die ersten neuen Häuser bezogen werden können. Im Rahmen der Bauleitplanung werden immer auch die bauliche Dichte, Verkehr, Erschließungsmöglichkeiten und die Einwendungen und Anregungen von Anwohnern berücksichtigt. Wie ein solcher Bebauungsplan also im Ergebnis aussehen könnte, ist noch völlig offen. Fakt ist aber: Die Gestaltungshoheit und endgültige Entscheidung darüber liegt beim Rat der Gemeinde Leopoldshöhe.

Für die anstehenden Sitzungstermine hat die Verwaltung eine dringende Bitte. Die Kapazitäten der Räumlichkeiten sind durch die Corona-Auflagen begrenzt. Die Fraktionen werden mit verminderter Teilnehmerzahl vertreten sein (Pairing-Abkommen). Es kann dennoch erforderlich werden, auch für Besucher den Zugang zu regulieren, weil nicht genug Platz ist. Interessierte Bürgerinnen und Bürger mögen prüfen, ob z.B. nur ein Mitglied je Familie teilnimmt. Leider sind die Inzidenzwerte in Leopoldshöhe im kreisweiten Vergleich noch sehr hoch. Wünschenswert ist daher ein aktueller Corona-Test, der beim Eintritt vorgelegt werden sollte.