Grüner Salon Digital: Sonnen-Energie vom Dach

Am günstigsten ist Strom, wenn Du ihn selbst erzeugst und nutzt – mit Photovoltaik-Modulen. Diese wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um. Das Charmante an Photovoltaik ist, dass alle die Technologie nutzen können: auf dem eigenen Hausdach, auf dem Balkon, im Gartenhäuschen oder beim Zelten.

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Eine Kilowattstunde eigener Strom kostet Dich nur 10 bis 14 Cent statt circa 30 Cent aus dem Netz. Trotzdem gibt es immer noch viele Vorbehalte gegen eine eigene Photovoltaik-Anlage:

  • Das lohnt sich doch heute gar nicht mehr.
  • Auf meinem Haus geht das nicht.
  • Viel zu viel Papierkram.
  • Bringt doch gar nichts für die Umwelt.
  • Das verunstaltet mein Dach.
Werner Schnelle

Was ist dran an diesen Vorbehalten – oder auch nicht? Zu vielen Fragen rund um das Thema Photovoltaik wird unser Referent Werner Schnelle Auskunft geben. 

Er ist ein Mann der Praxis. Als Elektromeister und Inhaber von “Energiekonzepte Schnelle” in Leopoldshöhe hat er sich auf Solartechnik und Installation von Stromspeichern und Ladesäulen spezialisiert.  


Photovoltaik leistet in Deutschland einen erheblichen Beitrag zur öffentlichen Stromversorgung. Gleichzeitig werden mit ihrem Ausbau jedes Jahr Millionen Tonnen CO2 eingespart. Damit hat Photovoltaik eine hohe Bedeutung für die Energiewende und die Eindämmung des Klimawandels.

Klimawandel – die große Herausforderung unserer Zeit

Wegen der Corona-Pandemie ist das entscheidende Thema für die Zukunft von Generationen in den Hintergrund getreten – der Klimawandel. Die Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen hinkt aktuell deutlich hinter den Erfordernissen zurück. Dabei wäre es so wichtig, gerade bei der Energie-Erzeugung möglichst schnell auf regenerative Energien umzusteigen. Wenn es um Strom geht, kann und muss die Photovoltaik eine große Rolle spielen.

Wie schaffen wir die Energiewende?

Sicher ist vor allem eines: mit den bisherigen Maßnahmen schaffen wir sie nicht! Denn leider wurden die politischen Rahmenbedingungen zum Ausbau von Erneuerbarer Energie von Seiten der Bundesregierung vernachlässigt, trotz aller Lippenbekenntnisse.
Dabei ist das Ziel klar: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz [EEG 2021] definiert als Ziel, bis spätestens 2050 den im Bundesgebiet erzeugten oder verbrauchten Strom treibhausgasneutral herzustellen. Als Zwischenziel 2030 wird ein Anteil Erneuerbarer Energien (EE) von 65 Prozent des Brutto-Stromverbrauchs festgelegt.
Um diese Ziele zu erreichen, ist u.a. ein massiver Ausbau der installierten PV-Leistung notwendig. Natürlich spielen vielerlei Faktoren eine Rolle (Entwicklung des Strombedarfs, Ausbau der Windkraft, Erneuerungsbedarf der Altanlagen), aber Modellberechnungen haben ergeben, dass im Mittel jährlich 5 bis 10 GWp (Gigawatt p?) Photovoltaik neu hinzukommen müssten im Bundesgebiet, wenn wir das Zwischenziel 2030 erreichen wollen. Dass EEG 2021 setzt hingegen ein Ausbauziel fest, das einem mittleren Zubau von nur knapp 5 GWp pro Jahr entspricht. Und selbst dies wurde in den vergangenen Jahren verfehlt: In den Jahren 2013-2018 wurden im Mittel nur 1,9 GWp pro Jahr installiert [Quelle: BMWi1]. 2020 waren es nach ersten Hochrechnungen der Solar Power Europe 4,8 GWp [Quelle: ISE Fraunhofer Institut].
Die politische Forderung unserer Zeit muss daher sein, den Ausbau der Photovoltaik deutlich stärker zu steigern als bisher!

Was heißt das für Lippe (und Leopoldshöhe)?

Auch auf lippische Dächer muss mehr Photovoltaik! Bisher sind lediglich 6 Prozent der privaten Dächer mit Photovoltaik-Modulen bestückt. Im Umkehrschluss: Hier liegt ein enormes Potenzial! Die Sonne scheint in Deutschland so stark und lange, dass zwischen 850 und 1.120 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr anfallen können. Auch in Lippe (auch wenn wir nicht in der Spitzengruppe der Sonnenstunden liegen). Natürlich sind die individuellen Gegebenheiten zu klären, welche Art von Anlage in welcher Größe wo Sinn macht.

Und was hab ich davon?

Dazu beitragen zu können, dem Klimawandel entgegenzutreten: Das ist für sich schon ein starkes Argument, vor allem mit Blick auf Kinder und Enkel. Tatsächlich lohnt eine Photovoltaikanlage aber auch ganz konkret. Entscheidend ist nicht die Einspeisevergütung, die man erhält, wenn man den erzeugten Strom ins Netz einspeist – die ist nicht mehr besonders attraktiv. Lohnenswerter ist oft der Eigenverbrauch. Aktuell (Januar 2021) liegt der Strompreis nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bei schon fast 32 Cent pro Kilowattstunde. Jede mit PV selbst produzierte Kilowattstunde spart dem Betreiber also auch schon ohne Einspeisevergütung bares Geld. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh kann das je nach Anlage rein theoretisch bis zu 1.100 Euro Strompreis-Einsparung pro Jahr sein. Und eins steht fest: die Strompreise steigen weiter.

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Volker Quaschning, Photovoltaik und Windkraft, wieviel brauchen wir 

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