Antrag auf Erarbeitung eines umfassenden, zukunftsfähigen Sportstättenkonzepts gestellt

Weil unsere wiederholte Kritik an der viel zu kurz greifenden Diskussion über das nur als Fußballstättenkonzept interpretierte Sportstättenkonzept bisher kein Gehör fand, haben wir nun nochmal einen formellen Antrag an den zuständigen Fachausschuss gestellt. Darin fordern wir, eine öffentliche Anhörung/Befragung durchzuführen, um alle Sportarten einzubeziehen, also auch die, die der außerhalb der Vereine betrieben werden. Und erstmal grundsätzlich zu entscheiden, wieviel Geld die Gemeinde mittelfristig für die Sportförderung überhaupt zur Verfügung stellen kann und will. Damit alle Beteiligten wissen, was finanziell leistbar und verteilbar ist – und was (leider) nicht.

Hier der Wortlaut unseres Antrags:

B90/Die Grünen beantragen zum nächsten Ausschuss für Schule, Kultur und Sport den Tagesordnungspunkt Erstellung eines Sportstättenkonzeptes für Leopoldshöhe.

Der Ausschuss sollte folgende Fragen diskutieren und entscheiden:

  • Wie viel Geld kann und will der Rat angesichts der derzeitig absehbaren Haushaltslage mittelfristig für Sportstätten zur Verfügung stellen?
  • Welchen Bedarf haben die von Trojahn & Mund nicht oder kaum berücksichtigten Sportvereine bzw. -abteilungen und Sportarten?
  • Welchen Bedarf (Kinder, Jugendliche, Frauen, Senioren …) und welche Angebotsmöglichkeiten seitens der Gemeinde gibt es außerhalb der Sportvereine?
  • Wo, wie und in welchem Umfang können nicht in Vereinen organisierte Personen oder Gruppen frei zugängliche, attraktive Freizeit- und Gesundheitssportstätten zur Verfügung gestellt werden?
  • Ist eine nutzungsspezifische Kostenbeteiligung (nur für Erwachsene unter Berücksichtigung sozialer Kriterien) möglich und welcher Anteil der entstehenden Investitions- und laufenden Kosten (Heizung, Putzen, Wasser, Hausmeister …) ließe sich damit abdecken?

Für die Ermittlung des Bedarfs der nicht in Vereinen organisierten Freizeit- und Gesundheitssportlerinnen und -sportler beantragen wir eine öffentliche Anhörung (mit der zusätzlichen Möglichkeit, Wünsche bis dahin auch schriftlich, telefonisch oder per E-Mail äußern zu können), zu der öffentlich aufgerufen wird und zu der der Gemeinde bekannte Institutionen (Kijupa, Leo's, VHS, Netzwerk Leopoldshöhe, Senioren …) ausdrücklich eingeladen werden. 

Begründung:
 
Seit einem halben Jahr gibt es das "Sportstättenkonzept" von Trojahn & Mund, das zwar in seiner Analyse und seinen Empfehlungen alle Vereins- und Schulsportstätten in der Gemeinde einbezieht, bisher in den Verwaltungsvorlagen und bei der Erörterung in den Ausschüssen aber weitgehend auf ein reines "Fußballstättenkonzept" reduziert wird. Diskutiert wird politisch derzeit nur, welche Fußballplätze wie saniert oder nicht saniert werden sollen.
 
Nun wird aber auch in Leopoldshöhe nicht nur Fußball gespielt und wird Sport nicht nur in Vereinen betrieben. Weshalb in einem modernen, zukunftsfähigen Sportstättenkonzept unverzichtbar auch all diejenigen zu berücksichtigen sind, die lieber individuell oder in selbst organisierten Gruppen Sport treiben wollen und die das gleiche Recht auf attraktive Sportstätten haben wie Vereinssportler (wobei Sportanlagen ja durchaus auch zwischen unterschiedlichsten Nutzergruppen geteilt werden können).
 
Deshalb wiederholen wir unsere Forderung vom Oktober und beantragen, bis Ende Mai 2009 ein wirklich umfassendes, zukunftsfähiges Sportstättenkonzept zu erarbeiten, das nicht nur die Interessen und Wünsche aller Sportvereine einbezieht, sondern auch die der Leopoldshöherinnen und Leopoldshöher, die sich unabhängig von Vereinen in unserer Gemeinde sportlich betätigen wollen bzw. denen die Gemeinde ein entsprechendes Angebot machen will. Und die begrenzten Finanzen der Gemeinde berücksichtigt.

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