Biogasanlage Gut Eckendorf: Ja, wenn bunte, ökologische Vielfalt – statt monotonem Mais

nichtnurmaisblWir wollen keinen hochriskanten Atomstrom, also brauchen wir Alternativen. Die Energie aus Biomasse gehört dazu. Deshalb unterstützen wir den Antrag auf Änderung des Flächennutzungs- und des Bebauungsplanes für eine 1,5 MW Biogasanlage am Gut Eckendorf, der heute im Hochbau- und Planungsausschuss beraten wird.

Allerdings ist Energie aus Biomasse nicht automatisch ökologisch gut und energetisch sinnvoll. Sie braucht ein überzeugendes Energie- und Wärmenutzungskonzept. Und sie darf nicht zu der in vielen Teilen Deutschlands zu beobachtenden „Vermaisung“ der Landschaft führen. Denn das beeinträchtigt nicht nur das Landschaftsbild (und damit die Akzeptanz für Biogas), sondern führt zu einer gefährlichen Nitratanreicherung im Boden mit Gefährdung des Trinkwassers, erhöht die Erosionsgefahr, wird mit viel Pestizideinsatz angebaut und zerstört als Monokultur die ökologische Vielfalt und Qualität der Landschaft und der Äcker.

Wichtig: Intelligente Stromproduktion und bessere Energiepflanzen

Um diese Nachteile zu vermeiden möchten wir, wenn rechtlich möglich, zwei Bedingungen in den Bebauungsplan für die Biogasanlage Gut Eckendorf verankern:

  • Der Strom (in dem ansonsten überzeugenden Energiekonzept) soll nicht kontinuierlich produziert und abgegeben werden, sondern intelligent, nämlich dann, wenn er wirklich gebraucht wird, etwa weil die Sonne nicht scheint und/oder kein Wind weht. Biogas eignet sich nämlich ideal zur Grundlastversorgung und es wäre wirtschaftlich wie energisch dumm, das nicht zu nutzen.
  • Statt Mais sollten – sobald möglich – andere, ökologisch bessere Pflanzen angebaut werden. Es gibt bereits seit Jahren Forschungen in diesem Bereich und die ersten vielversprechenden Ergebnisse zeigen, dass es attraktive Alternativen zum Mais gibt, die bei ähnlich hohen Erträgen weit weniger landschaftsschädlich sind und sogar die Äcker ökologisch erheblich aufwerten können.Wir wissen, dass da noch nicht alles marktreif ist, aber Leopoldshöhe könnte hier Vorreiter sein. Vielleicht wäre die Züchtung von Saatgut für ökologischere Energiepflanzen ja sogar eine interessante zusätzliche Option für einen Saatzuchtbetrieb …

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