Ein Denkmal für den Fürsten?

Ok, retro ist ja durchaus angesagt zur Zeit. Aber wie sinnvoll und zeitgemäß ist denn ein Personen-Denkmal für den lippischen Fürsten, der nur mit seinem Namen zur Entwicklung der Gemeinde beigetragen hat? Historisch viel entscheidender für Leopoldshöhe war doch der Pastor, der mit einem Bindfaden zwischen den Beinen die Strecken von Oerlinghausen, Heepen, Schötmar und Lage ausgemessen hat, um den Standort der Kirche festzulegen.

Das Wasserspiel erzählt diese Geschichte

Das renommierte Büro Lohaus & Carl hat dies in seinem vor allem auch deshalb ausgewählten Entwurf aufgegriffen und für den Marktplatz ein einzigartiges Wasserspiel geplant. Dieses Wasserspiel verdeutlicht auf sehr anschauliche und moderne Weise die besondere Entstehungsgeschichte unserer Gemeinde: Die in Kreuzform angelegten 32 Düsen sind in Schrittweite angeordnet und symbolisieren wunderbar das Abschreiten der jeweils acht Kilometer zu den Nachbarorten.

Das bessere Denk-Mal 

So ein lebendiges und begehbares Wasserspiel ist städtebaulich das weitaus bessere "Denk-Mal".  Denn es steht nicht einfach nur als steifes Standbild in der Ecke, sondern belebt den ansonsten ja für möglichst vielfältige Nutzbarkeit weitgehend frei gehaltenen neuen Marktplatz und lädt zum Spielen, Betrachten und Verweilen ein.

Wir setzen uns deshalb nachdrücklich dafür ein, dass dieses Wasserspiel gebaut wird. Und hoffen, dass die politischen Befürworter und die Sponsoren des zusätzlichen Fürstendenkmals sich nochmal in Ruhe fragen, ob die Investition in ein Personen-Standbild heutzutage wirklich noch angebracht ist.

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