SPD und CDU haben entschieden: Teuer, ineffizient und mit hohen Folgekosten 26. Juni 20093. Oktober 2024 Über die differenzierten Vorschläge des Energiegutachtens haben CDU und SPD sich im gestrigen Rat einfach hinweggesetzt: Sie investieren die schuldenfinanzierten 1,4 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II in die Komplettsanierung der Dreifachturnhalle und des Rathauses – und einen kleinen Teil (100.000 Euro) in Kirchen- und Feldwegsanierungen. Damit geben sie nicht nur weit mehr Geld aus als zur Verfügung steht. Sie machen das auch noch ganz besonders ineffizient. Und verursachen für die nächsten Jahre hohe Folgekosten durch weiterhin hohe Verbrauchskosten und notwendige Folgeinvestitionen in Höhe von weiteren 1,4 Millionen Euro. CDU-SPD-Beschluss: 2,7 Millionen Euro für 100 eingesparte Tonnen CO2 Die seit Monaten (also längst vor Abschluss des Gutachtens!) geplante und jetzt auch formal beschlossene Komplettsanierung der Dreifachhalle kostet mit 1,08 Millionen Euro nicht nur 208.000 Euro mehr als das Konjunkturpaket II zur Verfügung stellt (SPD und CDU haben nicht gesagt, wie sie diese Differenz finanzieren wollen). Sie bringt mit 68 Tonnen CO2 für das viele Geld auch nur eine vergleichsweise geringe Einsparung pro Jahr. Genauso ineffizient ist die nun beschlossene Sanierung des Rathauses. Reine Energiesparmaßnahmen würden laut Gutachten für 32 Tonnen CO2-Einsparung "nur" 735.000 Euro kosten (335.000 Euro mehr, als zur Verfügung steht). Da in diesem Fall aber selbstverständlich das vor ein paar Jahren im städtebaulichen Wettbewerb entschiedene Konzept der kompletten Erneuerung der Gebäudehülle umzusetzen ist, wird die Maßnahme nochmal knapp 900.000 Euro teurer und insgesamt 1,63 Millionen Euro kosten (siehe Rats-Drucksache 55/2007). Maßnahme: Einsparung [t CO2]: Rang: Kosten: Kosten je kg CO2: Rang: Fenster mit 3-fach WSG 24,0 4 480.000 € 20,00 € 61 Dämmung Außenwand 8,1 24 255.000 € 31,48 € 70 Damit haben Christ- und Sozialdemokraten fast ausschließlich die ineffizentesten und deshalb teuersten der im Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen beschlossen. Und hohe Folgekosten: für den weiterhin hohen Energieverbrauch in den gemeindeeigenen Gebäuden, für die gravierenden Mehrkosten gegenüber den verfügbaren Mitteln und für die unumgänglichen Folgeinvestitionen bei der kompletten Außensanierung des Rathauses (Verwaltungsschätzung 2007: 1,63 Millionen Euro). Auf diese Weise entsteht ein zusätzlicher, von der Gemeinde zu bezahlender Bedarf von 1,4 Millionen Euro, was die Investitionsmöglichkeiten der Gemeinde auf Jahre hin erheblich einschränkt! Zumal alle Maßnahmen sowieso deutlich teurer werden dürften als in den Standardangaben des Gutachtens genannt (worauf der SPD-Fraktionsvorsitzende sogar nochmal ausdrücklich hinwies). Übrigens hätten wir es auch angemessen gefunden, sich wenigstens Gedanken zu machen, ob es wirklich unbedingt sein muss, den Anwohnerinnen und Anwohnern im Ortszentrum nach der jahrelangen Belastung während der Ortskernsanierung nun sofort für mehrere Jahre (die Rathaussanierung soll abschnittsweise realisiert werden) die nächste Großbaustelle vor die Tür zu setzen. Grüner Antrag: 1,4 Millionen Euro für 350 eingesparte Tonnen CO2 Unser überaus wirksamer und sparsamer Vorschlag, mit der energetischen Sanierung der Grundschule Süd, der Kindertagesstätte Greste, der Gesamtschule (Fensteraustausch) und der Dreifachsporthalle (nur Kessel- und Pumpenaustausch) für ein Fünftel der Gesamtinvestitionen des Klimaschutzkonzeptes mehr als die Hälfte des Einsparungspotenzials zu erreichen, wurde abgelehnt. Obwohl er die laufenden Folgekosten besser senkt, keine weiteren Investitionskosten nach sich zieht und insgesamt deutlich kostengünstiger und effizienter ist. Und obwohl er hunderten Kindern, Erzieherinnen und Erziehern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern deutlich verbesserte Lern- und Arbeitsbedingungen geschaffen hätte. Also weit mehr als eine kluge Energiesparmaßnahme ist.