Was lange währt …

Neue Grundzüge der Sportförderung beschlossen

Mehr als ein Jahr und viele hitzige Diskussionen hat es gedauert, aber nun ist es geschafft: Zu guter Letzt ist ein – aus unserer Sicht – befriedigender Kompromiss zustande gekommen, der die Sportförderung neu ordnet. Mehr Eigenverantwortlichkeit der Vereine bezüglich der Kosten und damit eine Entlastung der Gemeindekasse, mehr Transparenz, und mehr Gerechtigkeit auch gegenüber kleineren Sportvereinen waren unsere hoch gesteckten Ziele, und wir können heute sagen: „Wir sind auf gutem Wege!“ – für alle diese Ziele.

Auslöser für die Neuregelung war im Frühjahr 2011 die Feststellung der Kooperationspartner CDU, B’90/Grüne und FDP: „So geht es mit den Kosten für die Sporthäuser nicht weiter!“ und die deshalb beschlossene Aufkündigung der bisherigen Verträge mit den drei TUS-Vereinen mit dem Ziel, zu neuen Vereinbarungen zu kommen. Auch die Sportförderrichtlinien sollten in einem zweiten Schritt auf den Tisch. Denn, zur Erinnerung:

Alle anderen Vereine mussten damals bereits im zweiten Jahr in Folge Kürzungen hinnehmen, nur der Sport war bis dahin nicht von Kürzungen betroffen. Und das, obwohl die (gemeinde-eigenen) Sporthäuser der drei „Großen“ – TUS Asemissen, TUS Leopoldshöhe, TUS Bexterhagen – teils extrem steigende Verbrauchskosten verursachten, die stillschweigend aus der Gemeindekasse bezahlt wurden. So stillschweigend übrigens, dass die Politik über Jahre gar nichts davon wusste.

Hier eine kurze Skizze von den Grundzügen der neuen Richtlinien:

Erstens: Die TUS-Vereine übernehmen mehr Eigenverantwortung für die Vereinshäuser: 50% der (echten, und nicht wie bisher rein rechnerisch festgelegten) Verbrauchskosten werden ab 2013 von den Vereinen selbst übernommen, und sie akzeptieren eine 10%ige Kürzung des Zuschusses für die Sportanlagenpflege (was dem Prozentanteil entspricht, den andere Vereine an Kürzungen bereits hinnehmen mussten).

Das bedeutet – zweitens – gleichzeitig eine Entlastung der Gemeindekasse.

Drittens ist das Ziel „mehr Transparenz“ erreicht: Alle Zahlen liegen offen auf dem Tisch, es ist nun für jeden klar nachvollziehbar, wer wieviel nach welchem Schlüssel bekommt.

Das vierte Ziel „mehr Gerechtigkeit“ ist am schwierigsten zu realisieren, mussten wir feststellen. Es gibt einfach sehr viele Einflussfaktoren, und damit viele verschiedene Arten um Anteile zu berechnen, die jede zu einem anderen Ergebnis führen. Doch zumindest die Richtung stimmt auch hier: Erstmals erhalten auch Vereine, die eigene Sportstätten unterhalten, einen Zuschuss zu ihren Verbrauchskosten.

Zu diesem Ergebnis zu gelangen, war ein mühsamer Prozess. Wir Grünen haben dabei auch dazu gelernt: Zum Beispiel, dass es falsch war, einen detaillierten Vorschlag zu präsentieren, statt das gemeinsame Gespräch über den besten Weg zu suchen. Oder dass allen Beteiligten Zeit eingeräumt werden muss, neue Konzepte anzunehmen und weiterzuentwickeln. Wir glauben, dass auch die übrigen Beteiligten einen Lernprozess hinter sich haben. Und wir haben die Hoffnung, dass der Umgang miteinander zukünftig besser sein wird. Und wer weiß? Vielleicht sind durch die Diskussionen über eine Kostenverteilung hinaus ja auch kreative Prozesse in Gang gesetzt worden, die letztlich zu einem insgesamt besseren Sportangebot in Leopoldshöhe führen.

Das Basiskonzept ist von Sport und Politik akzeptiert und beschlossen, es muss jetzt noch umgesetzt werden in konkrete Verträge und eine Neufassung der Sportförderrichtlinien. Wir sind auf dem Weg, und wir meinen, es hat sich gelohnt, gegen viel Widerstand die ersten Schritte zu tun.

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