Ausschuss-Mehrheit lässt die Busfahrgäste erstmal im Regen stehen 4. Dezember 20086. März 2014 Für Autos kann es in Leopoldshöhe gar nicht genug Raum geben, da wird um jeden einzelnen Parkplatz vehement gerungen. Wenn es aber um Busfahrgäste geht, dann lässt das Engagement doch deutlich nach. Die sollen sich den Platz auf einem schmalen Streifen östlich des neuen Marktplatzgebäudes mit den Gästen des Bistro teilen. Und ansonsten halt im Regen stehen, wenn sie zu viele sind. Ein großzügiges, attraktives Angebot auch im Wartebereich, das zum Umsteigen auf den ÖPNV einlädt und damit auch die Aufenthaltsqualität auf dem Marktplatz verbessern würde, sähe anders aus! Argumentation des Architekten nicht überzeugend Mit einem Verweis auf die Breite des Ratssaales konnte der Planer die Mehrheit des Ausschusses für sich gewinnen. In der Sache überzeugen konnte er mit dem Hinweis auf den vorhandenen 2 mal 10 Meter breiten Dachüberstand im Osten des Gebäudes aber nicht: Der Dachüberstand ist der Eingangsbereich zum Bistro und der Übergangsbereich zur Außengastronomie. Die Pächter werden sich bedanken, wenn sich da die Fahrgäste zusammenpferchen und dafür sorgen, dass potentielle Kunden angesichts der Enge die Lust verlieren. Weder für die Bistrogäste noch für die Busfahrgäste ist die Mischung angenehm: Die einen können nicht in Ruhe trinken oder speisen, die anderen kommen den Gästen zu nah, weil sie unmittelbar vor den Fenstern bzw. Tischen stehen müssen. Auch umfasst der nutzbare Raum gar nicht die ganze Fläche: Nicht nur der Eingangsbereich muss komplett freigehalten werden. Auch der südliche Teil des vorhandenen Dachüberstands ist bei schlechtem Wetter kaum nutzbar, da es dort (jetzt schon gut sichtbar) bei nur etwas Wind regelmäßig schräg hineinregnet. Statt erstmal abzuwarten, wie sich das Ganze entwickelt (Beschluss der Mehrheit des Verkehrsausschusses), hätten wir es deutlich besser gefunden, auch Busfahrgäste von Anfang an ernst zu nehmen, das diesbezüglich fehlgeplante Gebäude nachzubessern und mit einem großzügig bemessenen Glasdachvorbau auf der Süd- und Nordseite ein klares Signal für den ÖPNV zu setzen. Schließlich würden davon das Bistro und der ganze Marktplatz profitieren. Denn mehr Busfahrgäste heißt weniger Autoverkehr und damit weniger Lärm und mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum – eine positive Spirale hin zu einem lebendigen, belebten Marktplatz! Wir bleiben dran!