Grüne stimmen dem Umstieg auf ein „Differenziertes Volumensystem“ zu
Seit einigen Monaten wird in den politischen Gremien ein vorzeitiger Umstieg auf ein Volumensystem diskutiert. Die Verwaltung hat eine erste Vergleichsrechnung der entstehenden Gebühren vorgelegt.
Was spricht für einen Umstieg?
- Die BürgerInnen müssen bei gleichem Müllaufkommen mehr als 40.000 Euro pro Jahr weniger zahlen.
- Die Gemeinde spart den Windelzuschuss von ca. 10.000 Euro pro Jahr.
- Differenziert wird über die Tonnengröße (eventuell 40 L, 60 L, 80 L, 120 L und 240 L )
- Das Volumensystem ermöglicht eine Saisontonne für die Gartenabfälle
Was spricht gegen einen Umstieg ?
- Jedes Kilo Müll muss bezahlt werden.
- Das Volumen der Tonnen ist großzügig bemessen
- das Verursacherprinzip wird aufgegeben
Vor Einführung des bestehenden Verwiegesystemes waren in Leopoldshöhe die Müllmengen bereits wesentlich niedriger als in den anderen lippischen Kommunen. Das dann eingeführte Verwiegesystem verstärkte diesen Trend noch. Das Müllaufkommen müsste allerdings um mehr als 20% steigen, um die o.a.Einsparungen auszugleichen. Es ist aus unserer Sicht jedoch nicht zu erwarten, da die Haushalte sich die Tonnengröße nach ihren jetzigen Bedarfen aussuchen werden. So wird es sicher Kombinationen geben wie z.B. 60 L Restmüll und 120 L Biomüll.
Die Argumente, dass das Volumensystem Müllvermeidung verhindere, zieht durch die Differenzierung mit der Tonnengröße nicht. BürgerInnen, die bisher Müll getrennt, kompostiert und vermieden haben, werden dieses auch nach der Umstellung tun (finanzell lohnt es sich auch weiterhin).
Ob es Verlierer bei dem Systemwechsel geben wird, kann man erst nach einer genauen Berechnung sagen. Bei der ersten Annahme sind es die Ein-Personen- Haushalte, ( bei 80 L Tonnen wären es 3 Euro pro Jahr ) und die 4- Personen -Haushalte ( bei 240 L Tonnen wären es 16 Euro pro Jahr). Unterstellt man, daß diese Haushalte kleinere Tonnen wählen, wird es keinen bzw. einen minimalen Verlust geben.
Das Verwiegesystem ist genauer und entspricht dem Verursacherprinzip, aber die finanziellen Vorteile des Volumensystemes sind in der derzeitigen Haushaltslage bestechend.
Deshalb haben wir uns schweren Herzens zu der Zustimmung für die Rückkehr zum Volumensystem durchgerungen.
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