Gut aussehen wird es, das sanierte Rathaus. Aber ist es wirklich die dringlichste und wichtigste Sanierungsaufgabe, die die Gemeinde mit den über Schulden finanzierten Geldern des Konjunkturpaket II angehen sollte? Wir finden nach wie vor: Nein! Denn mit den dafür auszugebenden 2 Millionen Euro (von denen Leopoldshöhe 1,6 Millionen selbst zahlen muss!) hätten wir in anderen kommunalen Gebäuden viel mehr Energie einsparen und damit den klimaschädlichen CO2-Ausstoß sehr viel wirksamer und effizienter verringern können, wie das Energiegutachten des e&u energiebüros differenziert nachgewiesen hat.
Kosten fürs Rathaus nochmal um 410.000 Euro gestiegen!
Leider haben CDU und SPD bei ihrer Entscheidung für das Rathaus und die Dreifachhalle die Ergebnisse des Gutachtens ignoriert. Genauso wie die immensen Kosten für die Maßnahmen, die bei dem Beschluss im Juni keine Rolle spielten und nicht einmal in einem Nebensatz auch nur erwähnt wurden.
Und diese Kosten sind nun nochmal drastisch gestiegen: Die Renovierung der Außenhaut des Rathauses wird mit 2,04 Millionen Euro satte 410.000 Euro teurer als die ursprünglich mal vorgesehenen 1,63 Millionen Euro (siehe Rats-Drucksache 55/2007).
Damit ist allein die Kostensteigerung fast so hoch, wie die zweitwirksamste Maßnahme des e&u-Gutachtens insgesamt gekostet hätte! Denn für 422.000 Euro hätten sämtliche Fenster der Felix-Fechenbach-Gesamtschule ausgetauscht werden können, was allein jährlich 70 Tonnen CO2 eingespart hätte – und entsprechend viel Energie-Folgekosten.
Mehr als ärgerlich, zumal auch CDU und SPD mit dem e&u-Gutachten eigentlich die Basis für eine genauso kosten- und klimaschutzbewusste Entscheidung zur Verfügung hatten.
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