Am Mittwoch (18. 3., 18 Uhr) entscheidet der Verkehrsausschuss über unseren Antrag auf Ausweisung einer Tempo-20-Zone im sanierten Ortskern – wie ursprünglich auch geplant. Denn realisiert wurde inzwischen eine Tempo-30-Zone. Und die soll nach dem Willen der Verwaltung auch beibehalten werden. Begründung: Diese Regelung sei akzeptiert, werde eingehalten, habe sich bewährt und es mache keinen Sinn, im eigentlichen Ortskern eine andere Regelung als in den angrenzenden Siedlungsgebieten zu treffen.
Kein einziges Wort über die schwächeren Verkehrsteilnehmer
Leider werden diejenigen, die durch eine Tempo-20-Zone besonders geschützt werden sollen, in der knappen Vorlage der Verwaltung mit keinem einzigen Wort auch nur erwähnt. Es geht dort nur darum, woran sich Autofahrer orientieren.
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Es geht nicht um die Sicherheit und Aufenthaltsqualität von Kindern und Jugendlichen, von Familien, von alten Leuten (womöglich mit Rollatoren).
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Es geht nicht um Fahrradfahrer, die sich den Straßenraum mit den Autos, Bussen und Lastwagen teilen müssen und bei Tempo 30 (anders als bei Tempo 20) zum Störfaktor im Verkehrsfluss werden – und das (nicht nur bei riskanten Überholmanövern) oft genug unangenehm zu spüren bekommen.
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Es geht nicht um ein entspanntes, gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer im Ortskern (der eben nicht nur irgendein Siedlungsgebiet ist).
- Es geht nicht um einen wenigstens eingermaßen ruhigen Marktplatz, auf dem sich die Leute gerne aufhalten und relativ ungestört von Verkehrslärm entspannen und unterhalten können.
Es geht in dieser Vorlage ausdrücklich nur um die Belange der von allen Verkehrsteilnehmern am besten Geschützten, der Autofahrer.
Schade. Sehr schade. Denn für Tempo 20 sprechen deutlich mehr und überzeugendere Argumente als für Tempo 30.
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