Herbstliche Pflanzenbörse

Bei der Pflanzenbörse im Frühjahr wünschten sich mehrere Teilnehmer*innen eine Wiederholung im Herbst, weil er die bessere Zeit für Staudenteilung ist.

Die Idee haben wir aufgegriffen und für den 21. Oktober an die Grundschule Asemissen eingeladen. In der Zeit von 10 bis 12 Uhr konnten Garten- und Zimmerpflanzen sowie Sämereien getauscht, verschenkt oder mitgenommen werden.

Das Wetter war uns an diesem Vormittag freundlicher gesonnen als im Frühjahr. Allerdings machte der Dauerregen tags zuvor den Gartenfreund*innen das Ausgraben von Pflanzen schwer. So lag der Schwerpunkt diesmal stärker als beim letzten Mal auch auf Sämereien. Als absoluter Hit erwies sich dabei der Samen der Pawpaw/Papau, umgangssprachlich „Indianerbanane“ genannt. Mit Geduld und Zeit erwächst daraus ein kleiner Baum mit hübschen kleinen, roten Blüten, dessen Früchte essbar sind. Das Aroma: eine Mischung aus Banane/Mango/Melone mit einem leichten Vanilleton. Unser Klima verträgt der Baumexot offenbar und Bestäuber findet er auch, denn als Beleg wurden neben den Samen auch einige Früchte mitgebracht.

Aber Pflanzen gab es natürlich auch: Rittersporn, Phlox und Akelei, Japananemonen, Lein, Zebragras, verschiedene Bodendecker aus dem Bereich der Steinbrechgewächse, Estragon, Meerrettich, Himbeeren.

Und generell gehört ja immer auch das Fachsimpeln dazu, es wurden viele Ratschläge und Tipps getauscht. Eine junge Familie ließ sich gern beraten, was in ihrem zwei Jahre alten Garten am noch kahlen Wall angepflanzt werden könnte. Sie freute sich über die Gelegenheit, kostenlos Pflanzen mitzunehmen, die erwiesenermaßen im ostwestfälischen Klima wachsen und gedeihen.

Gern im nächsten Jahr wieder!


Einladung

Der Herbst kommt, der Garten bereitet sich auf die Winterruhe vor. Im Naturgarten dürfen Gärtner*innen es etwas entspannter angehen, denn hier wird nicht alles abgeräumt, was nicht mehr blüht. Aber Sie können für die nächste Saison vorsorgen. Bei unserer Pflanzenbörse können Sie Überflüssi­ges los­werden, neue Pflanzen finden und kostenlos mitnehmen: Setzlin­ge, abgestochene Stauden, Samen, Zwie­beln, Ableger uam. So bringen Sie schnell und einfach eine große Ar­tenvielfalt in Ihren Garten und profitieren von den Er­fahrungen Anderer. Denn: Was schon in einem Garten gewachsen ist, hat sich an hiesige Boden- und Wetterverhältnisse angepasst. Vielleicht finden Sie bei uns auch eine langgesuchte Rarität.

Bitte beschriften Sie Töpfe und Tüten und denken Sie an Taschen oder Kisten zum Wegtragen. Sie können auch gerne Hinweise zum günstigen Standort und optimaler Pflege dazu legen.

Die Pflanzenbörse findet am Samstag, den 21. Oktober von 10 bis 12 Uhr an der Grundschule Süd in Asemissen, Berliner Straße, statt. Wir freuen uns auf Ihren Be­such!


Tipps für den Herbstgarten

Laub ist ein natürlicher Winterschutz. Sie sollten es daher am besten nur zusammenkehren und beispielsweise in Form eines Laubhaufens in einer Gartenecke liegen lassen. Für Igel, Insekten und andere Tiere ist ein Laubhaufen ein optimaler Ort, die kalten Wintermonate zu verbringen, denn das Laub isoliert und bietet somit einen gemütlichen Unterschlupf. Nach dem Winter wird das Laub von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt. Die Nährstoffe bleiben im Garten. Warum sollte man also Geld für Laubsäcke ausgeben?

Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern bestes Vogelfutter: Körnerfresser wie Finken, Ammern und Zeisige bedienen sich an den Samenständen von Blumen. Heimische Sträucher wie Schneeball und Heckenrosen bieten ebenfalls Nahrung für hungrige Vögel. Alte Blüten und Pflanzenstängel bieten außerdem vielen Insekten Möglichkeiten zur ÜberwinterungWildbienen etwa legen ihre Eier in hohle, trockene Pflanzenstängel. Dort überwintern dann die Larven und schlüpfen im kommenden Jahr.

Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Darauf kann zusätzlich altes Laub geschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden zwischen den Zweigen Schutz und Nahrung.

Hilfreiche Informationen dazu

NABU: Gut vorbereitet in die Winterpause. Wir machen den Garten winterfit

BUND: Den Garten naturnah winterfest machen

Broschüre „Bunt statt Grau. Vorgärten klimafreundlich gestalten“ im Rathaus oder auf der Webseite der Gemeinde


Plastikmüll im Pflanzenhandel

Pro Jahr fallen in Deutschland im Pflanzenhandel rund 150 Millionen Einweg-Transportverpackungen als Abfall an. So entstehen rund 21 Millionen Kilogramm Plastikmüll. Der Einsatz von Mehrwegtransportbehältnissen ist eine umweltfreundliche Alternative.

Vor allem die größten Verkäufer von Pflanzen, Lebensmitteleinzelhändler und Baumärkte, setzen fast vollständig auf unökologische Einweg-Transportverpackungen aus Kunststoff. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Umwelthilfe aus dem Jahr 2020. Allein Lidl ist jährlich für 7,5 Millionen Plastik-Einwegtrays verantwortlich. Beim Baumarkt toom fällt mit jährlich 8 Millionen Einwegtrays noch mehr Plastikmüll an.

Größter Plastiksünder in der Pflanzenbranche ist das Unternehmen Landgard. Mit 70 Millionen Einweg-Plastiktrays pro Jahr ist der Pflanzenerzeuger hauptverantwortlich für die Müllflut. Landgard versucht mit Rewe und der Baumarktkette toom erste Mehrweg-Paletten in die Anwendung zu bringen.

Eine deutliche Reduzierung des Plastikmülls in der grünen Branche ist das Ziel der neuen Genossenschaft Euro Plant Tray. Die Markteinführung soll im Frühjahr 2024 erfolgen, die erwartete Produktion wird auf knapp 4 Mio Trays geschätzt. Damit sollen europaweit 40.000 Tonnen Plastikabfall vermeiden werden. Das entspricht 220.000 CO2 eq/Jahr.