Energie sparen – und dabei die Wirtschaft fördern: Unsere Klimaschutzprojekte für Leopoldshöhe

Klimaschutz ist wichtiger und dringlicher denn je. Und er ist machbar: 17 genauso konkrete wie einfach zu realisierende Maßnahmen schlagen wir dem Rat vor, um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase auch in Leopoldshöhe drastisch zu verringern. Beispielsweise Bürgersolaranlagen, energetische Gebäudesanierung, Umstieg auf Ökostrom, Verbesserung des Radverkehrs, Ausbau des ÖPNV oder die Beteiligung am European Energy Award, dem Qualitätsmanagement und Zertifizierungsverfahren für kommunale Klimaschutzaktivitäten. Und eine von der Gemeinde finanzierte persönliche, individuelle Vor-Ort-Beratung für Hausbesitzer. Die nicht nur denen zeigt, wie mit schnell amortisierten Investitionen Energie und Kosten gespart werden können, sondern in der Folge auch Aufträge für Handwerk und Gewerbe bedeutet. Schließlich ist effizienter Klimaschutz aufgrund der erforderlichen Maßnahmen immer auch eine sehr effiziente Wirtschaftsförderung.

 

Unsere konkreten Klimaschutzprojekte für Leopoldshöhe im Einzelnen

Sie können sich diesen am 1. Juni 2008 gestellten Antrag an den Rat der Gemeinde hier auch als PDF-Datei herunterladen.

Und werden bemerken, dass wir diesmal für alle Maßnahmen konkrete Zeitvorgaben vorgesehen haben. Schließlich möchten wir nicht noch einmal von Bürgermeister Schemmel und seinem Verwaltungsteam ein ganzes Jahr lang hingehalten werden!

 

  1. Erneuerbare Energien

    1. Bürgersolaranlagen
      Die Verwaltung erstellt bis zum __. __. 200_ eine Liste aller gemeindlichen Flächen (nicht nur Dächer), die sich für Photovoltaik/Solarthermie-Anlagen eignen, und prüft die Voraussetzungen für „Bürgersolaranlagen“.

    2. Ausgleich für neue Stromverbraucher (CO2-Neutralität)
      Mit jedem Bau neuer Strom verbrauchender Einrichtungen der Gemeinde wird eine entsprechend dimensionierte Photovoltaikanlage errichtet, damit der Verbrauch CO2-neutral wird.

  2. Energieeffizienz/Energiesparen

    1. Energieberatung
      Für Leopoldshöhe wird ab dem __. __. 200_ für zwei Jahre eine individuelle Vor-Ort-Energieberatung eingerichtet. Dazu beauftragt die Gemeinde ein qualifiziertes Büro, das allen lokalen Unternehmen (Handel, Handwerk, Gewerbe) sowie allen Besitzern von vor 1996 gebauten Häusern in deren Gebäuden eine kostenlose Erstanalyse und persönliche Kurzberatung zu den Themen Energieeffizienz, Energieeinsparung und Erneuerbare Energien anbietet. Dabei ist das Ziel nicht nur Energie- und damit Kosteneinsparung für die Gebäudebesitzer, sondern zugleich konkrete Wirtschaftsförderung durch die daraus resultierenden Auftrage auch für Leopoldshöher Betriebe.

    2. Informationsveranstaltungen
      Die Gemeinde bietet ab sofort mehrmals jährlich praktisch orientierte Informationsveranstaltungen zu Fragen des Klimaschutzes und des Energiesparens an.

    3. Energieeffiziensbericht für die komunalen Gebäude
      Die Verwaltung erstellt bis zum __. __. 2008 einen Energieeffizienzbericht, der ausweist, wie gut die gemeindlichen Gebäude gedämmt sind und wo es (welche) Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dieser Energieeffizienzbericht wird jährlich fortgeschrieben.

    4. Energetische Gebäudesanierung
      Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum __. __. 2008 zu überprüfen, wie die Gemeinde Leopoldshöhe am seit dem 1.Januar 2007 aufgelegten Förderprogramm „KfW-Kommunalkredit für die energetische Gebäudesanierung“ partizipieren kann (Programm 156, eine Erweiterung des CO2-Gebäude- Sanierungsprogramms der Bundesregierung).
      Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, bis zum gleichen Termin eine Liste kommunaler Gebäude zu erstellen, die für eine energetische Gebäudesanierung nach den Förderkriterien in Frage kommen.

    5. Energieleitlinien für kommunale Gebäude
      Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum __. __. 200_ Energieleitlinien zu erarbeiten, die als verbindlicher Standard bei der Planung kommunaler Gebäude (Neubau) und im Gebäudebestand (Sanierung) im Sinne einer rationellen Energieverwendung zu berücksichtigen sind.
      Dabei sind u.a. Aussagen zu Architektur, baulichem Wärmeschutz, Heizungstechnik, Regenerativen Energien, Raumluft-Technik, Regelungstechnik, Wassereinsparung und Elektrotechnik zu treffen.
      Diese (regelmäßig zu überprüfenden) Energieleitlinien sind zukünftig von allen Vertragspartnern bei sämtlichen Baumaßnahmen einzuhalten.

    6. Beratungsangebote Energieagentur NRW
      Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum __. __. 200_ die von der EnergieAgentur NRW angebotenen Beratungsangebote, insbesondere die „Initialberatung“ für Verwaltungen und spezielle Zielgruppen (z.B. Ököprofit für Unternehmen) zu nutzen.

    7. Umstieg auf Ökostrom
      Die Verwaltung prüft bis zum __. __. 200_ , welche Anbieter ökologisch produzierten Stroms für einen Stromwechsel in Frage kommen.
      Die Gemeinde wechselt dann für ihren kommunalen Strom zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu einem dieser Anbieter.

  3. Bauleitplanung

    1. Bauleitplanung als Instrument für Klimaschutz
      Die Bauleitplanung soll künftig stets Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 Nr. 23 lit. b BauGB enthalten. Die Verwaltung macht hierzu bei jedem Entwurf eines Planes Vorschläge für Festsetzungen, die die Installation von Solaranlagen oder von anderen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (etwa Geothermie) verlangen.

  4. Verkehr

    1. Verbesserung des Radverkehrs
      Die Verwaltung wird beaufragt, bis zum __. __. 200_ gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Verbesserungsmöglichkeiten für den Radverkehr in Leopoldshöhe zu ermitteln, Schwachstellen aufzuspüren und in einem Konzept darzulegen, welche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs in Leopoldshöhe durchgeführt werden können.
      Diese Maßnahmen werden dann nach einer bis zum __. __. 200_ zu beschließenden Projektliste jährlich Schritt für Schritt umgesetzt.

    2. Fahrradfreundliche Stadt
      Die Gemeinde Leopoldshöhe strebt an, innerhalb der nächsten 5 Jahre die Kriterien „Fahrradfreundliche Stadt“ zu erfüllen, um dann die Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Städte“ (AGFS) zu erhalten.
      Dabei kooperiert sie auch mit dem Kreis Lippe, der in die AGFS bereits aufgenommen wurde.

  5. ÖPNV

    1. Pendelleo
      Der Pendelleo wird so ausgebaut, dass er ab dem Fahrplanwechsel 2009 alle ankommenden und abfahrenden Züge am Bahnhof Oerlinghausen bedient.

  6. Gemeindewerke Leopoldshöhe

    1. Die Verwaltung wird beauftragt, bis zum __. __. 200_ zu prüfen, ob sich mittelfristig eigene Gemeindewerke (ggf. in Kooperation mit Nachbarkommunen) rentieren würden. Eine Einstiegsmöglichkeit dazu wäre beispielweise die Einrichtung von Nahwärmeinseln im Bestand.

  7. European Energy Award (eea)

    1. Beteiligung
      Die Gemeinde Leopoldshöhe beteiligt sich am „European Energy Award“.

    2. Auszeichnung
      Dabei strebt die Gemeinde Leopoldshöhe an, in drei Jahren (bis 2011) die Voraussetzungen für die Auszeichnung „European Energy Award in Silber“ zu erfüllen.
      Im Anschluss daran wird angestrebt, sich bei der Bewertung jährlich um 5 Prozentpunkte zu verbessern, um baldmöglichst die Voraussetzungen für die Auszeichnung „European Energy Award in Gold“ zu erfüllen.

  8. Verfahren

    1. Erfahrungsbericht
      Die Verwaltung legt dem Hauptausschuss jährlich in der September-Sitzung einen Erfolgs- und Erfahrungsbericht zur Umsetzung dieses Maßnahmen-Kataloges vor.

 

 

 

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