„Größen“-Wahnsinn im Schmeltebruch

Am 22. Februar hat der Rat der Gemeinde Leopoldshöhe mit den Stimmen der SPD, CDU und FDP den Bau eines Senioren- und Pflegeheims der Mennonitengemeinde Bechterdissen am Schmeltebruch genehmigt. Das sehr große Gebäude mit 80 Meter Länge in der Mitte und 9,50 Meter an den Seiten sowie einer Höhe von 11 Metern wird parallel zu bestehenden Einfamilienhaus-Bebauung im Außenbereich und ehemaligen Landschaftsschutzgebiet entstehen. Die Initiative der Mennoniten für ein Senioren- und Pflegeheims begrüßen wir Grünen, haben diesen Antrag abgelehnt: wir waren von Beginn an mit diesem Standort im Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet nicht einverstanden und regten mehrfach andere Standorte an. Bilden Sie sich anhand der Vorgeschichte und der aus unserer Sicht kräftigen Vitamin-B-Unterstützung der Gemeinde eine eigene Meinung.

Bereits im Januar 2011 beantragte die Mennonitengemeinde Bechterdissen den Bau eines Altersheimes „Im Schmeltebruch“. Es waren damals 30 Wohneinheiten in Form von Reihenhäusern geplant. Ursprünglicher Antrag von 2011

Zu diesem Zeitpunkt vertrat auch die Bezirksregierung Detmold die Auffassung, diese Anlage gehöre nicht in ein Landschaftsschutzgebiet. Da die Bezirksregierung aus raumplanerischen Sicht keine Genehmigung gab, wurde dem Antrag in der Gemeinde damals auch nicht zugestimmt. Jetzt wäre es Zeit gewesen, einen anderen Standort zu finden, zum Beispiel das Gelände des ehemaligen Möbelhauses „Filies“.

Doch der Plan „Im Schmeltebruch“ zu bauen wurde nicht aufgegeben. Fürsprecher und Vertreter der politischen Gemeinde setzten sich bei der Bezirksregierung dafür ein, doch noch das Bauvorhaben dort zu verwirklichen. 2014 war die Bezirksregierung dann umgestimmt und erteilte eine Genehmigung unter dem Vorbehalt, dass die Gemeinde an anderer Stelle eine Fläche für Gemeinbedarf zurück nimmt. Diese Fläche wurde mit der Gemeindebedarfsfläche Heeper Straße/AWO-Kindergarten gefunden. Vor Jahren wurde diese Fläche für ein Bürgerhaus oder Sozialwohnungen gekauft. Diese Rücknahme bedeutet nun einen Wertverlust für die Kommune, denn auf diesem Gelände darf nicht mehr gebaut werden. Das Altenheim aber entsteht auf dem Boden der Mennonitischen Gemeinde, das als Ackerland erworben wurde.
Auf die Anlieger, die sicher waren, dauerhaft an einem Landschaftsschutzgebiet zu wohnen, wurde bei der Planung keinerlei Rücksicht genommen.

2011 standen Umweltgründe, städtebauliche und raumplanerische Gründe gegen den Standort „Im Schmeltebruch“. Soziale Punkte wie u.a. die Nähe zu den Wohnungen der Mennoniten sprachen für den Standort. Zu diesem Zeitpunkt wäre auch noch der Standort „Möbel Fillies“ sozial geeignet gewesen.

Ein riesiges Gebäude entsteht nun hinter einer Kleinsiedlung außerhalb eines geschlossenen Wohngebietes im jetzt ehemaligen Landschaftsschutzgebiet.

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