Städtebaulich eine fragliche Entscheidung: Grünes Dreieck wird bebaut!

Das durch die Umgehungsstraße entstandene "grüne Dreieck" östlich der Feuerwache soll bebaut werden. Das entschieden CDU und SPD gegen unsere Stimme im letzten Hochbau- und Planungsausschuss. Unseres Erachtens keine kluge Entscheidung, denn es sprechen doch gravierende städtebauliche (nicht noch ein Geschäftszentrum am Ortsrand), gesundheitliche (Hochspannungsleitung) und verkehrliche (sehr ungünstige Anbindung) Argumente gegen eine Bebauung. Weshalb wir auch für eine ansprechende, den Ortseingang freundlich aufwertende Begrünung des Grundstücks geworben und ein anderes Grundstück vorgeschlagen hatten.

Städtebauliche Bedenken

Der Investor möchte auf dem etwa 2000 qm großen Grundstück (das zu 80% bebaut werden darf!) ein Büro- und Geschäftshaus errichten und einen Teil an (nicht näher benannte) Dienstleister und/oder Einzelhandelsgeschäfte vermieten. Damit entsteht am südlichen Ortsrand ein neues Büro- und Geschäftszentrum, das zwar erstmal noch relativ klein ist, aber nicht ohne Entscheidungsdruck auf die schräg gegenüberliegende Gärtnereifläche bleiben wird, für die wir extra mal eine Veränderungssperre erlassen hatten, um einen weiteren Geschäftsbereich zu verhindern! Mit der jetzt von CDU und SPD getroffenen Entscheidung für eine Bebauung wird dieser städtebauliche Konsens aufgekündigt.  Und wird das Bemühen, das gerade in Sanierung befindliche, aber geschäftlich nicht wirklich starke Ortszentrum zu fördern, konterkariert.

Gesundheitliche Bedenken

Das Grundstück liegt unmittelbar unter einer 220 KV Hochspannungsleitung. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die das für technische Geräte bedeuten kann, sprechen auch erhebliche gesundheitliche Bedenken gegen eine Nutzung eines solchen Grundstücks.

Verkehrliche Bedenken

Die Ein- und Ausfahrt für das Büro und die Geschäfte/Dienstleister liegt denkbar ungünstig unmittelbar vor der Einfahrt in den Kreisel der Landstraße. Außerdem müssen auf der bisherigen Grünfläche extra neue Parkplätze angelegt werden, was noch mehr versiegelte Fläche bedeutet.

Unser Vorschlag: Das Grundstück an der Krentruper Straße 

Um diese städtebaulichen, ökonomischen, gesundheitlichen und verkehrlichen Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen, haben wir vorgeschlagen, dem Investor das noch freie Grundstück neben der Musikschule Allegro an der Krentruper Straße (schräg gegenüber vom Lidl) anzubieten. Da passt das Vorhaben hin, da stimmt die verkehrliche Anbindung und da entsteht kein neues Zentrum in Konkurrenz zum Ortskern. Und das "grüne Dreieck" hätte durch entsprechende Bepflanzung zu einem attraktiven Eingangstor für Leopoldshöhe gestaltet werden können.

Leider haben wir für diesen Vorschlag keine Mehrheit bekommen. 

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