Ein großer Kreisel mit Tangenten: Die bessere Lösung für die Kreuzung B 66 / L 751

kreiselStatt eines 6 m tief ins Gelände einschneidenden vierspurigen Ausbaus der B 66 mit einem überdimensionierten, viel zu teuren Kreuzungsbauwerk am Scherenkrug schlagen wir einen Kreisverkehr vor. Bau- und verkehrstechnisch ist das auch für eine Kreuzung mit dem Verkehrsaufkommen des Knoten B 66 / L751 kein Problem. Das zeigen viele Beispiele – inzwischen auch in Deutschland – und Untersuchungsergebnisse. Und für eine Kreuzung, an der der Hauptverkehr „um die Kurve geht“ und von der Bundesstraße (Detmolder) zur Landstraße (Tunnelstraße) fließt, ist das sogar die viel logischere Lösung! Wir stellen hier drei Beispiele mit höchster Leistungsfähigkeit vor (weit mehr als in Asemissen benötigt) und bieten Links zu weiterführenden, ausführlicheren Informationen.

Kreisverkehr nicht leistungsstark genug?

Die Vorteile von Kreisverkehren sind unbestritten und müssen nicht mehr ausführlich vorgestellt werden (siehe ggf. die Links unten). Aber nicht nur Straßen.NRW, auch andere reagieren erstmal skeptisch, wenn wir für die viel befahrene Kreuzung B 66 und L 751 einen einzigen größeren Kreisverkehr als bessere Lösung vorschlagen. „Würde der da überhaupt funktionieren?“. „Könnte der soviel Verkehr ohne Staus und Probleme bewältigen?“.

Die Antwort ist eindeutig „Ja!“. Die Leistungsfähigkeit von modernen Kreisverkehren (auch die wurden in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt und verbessert) liegt weit über der für die Scherenkrug-Kreuzung benötigten! Hier nur drei besonders leistungsstarke Beispiele, die dieses Leistungspotenzial belegen:

  • Beispiel Turbokreisel Baden-Baden: 35.000 Fahrzeuge/Tag: „In Baden-Baden ist am 16. Mai 2006 der Turbo-Kreisel im Zuge der B 500 (zwischen der Autobahn A5 und der City) eröffnet worden. In der 1-jährigen Betriebszeit hat sich diese Anlage bewährt. Es werden pro Tag ca. 35.000 Kfz bewältigt, ohne dass es zu Staus kommt. Die Verkerhsqualität muss als sehr gut eingestuft werden. Auch die Sicherheit des Verkehrs ist als besonders hoch einzustufen: Nach einigen Unfällen mit leichtem Sachschaden und wenigen Unfällen mit leichtem Personenschaden in der Anfangsphase sind seit Anfang 2007 nur noch ganz wenige Unfälle leichterer Art geschehen. Es hat in der ganzen Zeit (bis 31.5. 2007) keinen Unfall mit schwerem Personenschaden gegeben. Dieses erste Exemplar der Gattung ‘Turbo-Kreisel nach deutschem Zuschnitt’ hat sich also bisher bewährt. Die Erfahrung ist eine Ermutigung für andere Baulastträger.“ (Quelle: http://www.bps-verkehr.de/html/kr_news.html#BAD)

  • Beispiel Messeknoten Offenburg: 45.000 Fahrzeuge/Tag: „Er ist der Haupteingang zur Stadt und stellt bereits heute und nach der Fertigstellung der Grüngestaltung im kommenden Herbst noch einmal ein ganz anderes städtebauliches Entrée dar, als dies bislang der Fall war. Der Messeknoten ist ein sogenannter Turbokreisel mit einem Außendurchmesser von rund 75 Metern und verschiedenen Bypässen. Täglich nutzen rund 34.000 Fahrzeuge den Messekreisel,  mit den Bypässen zusammen sogar 45.000 Fahrzeuge. Die Baukosten dieser Maßnahme betrugen rund 3,2 Millionen Euro. Die Leistungsfähigkeit ist heute deutlich höher als früher. Es gibt so gut wie keine Rückstaubildungen. Dies lässt sich täglich vor Ort beobachten. Die Verkehrssicherheit ist höher. Es können alle Ziele in allen Richtungen angefahren werden.“ (Quelle: http://www.offenburg.de/html/ausbau_des_messeknotens.html)

  • Beispiel Turbokreisel Rheinfelden: 40.000 Fahrzeuge/Tag: „Weder aus dem Gewerbegebiet Schildgasse noch von Seiten der Stadt sind bisher Klagen gekommen. Im Gegenteil: Durch das Turbo- System – wer rechts abbiegen will, nimmt die rechte Spur – und die beiden Bypässe – wer aus der Schildgasse nach Osten oder von Minseln nach Westen will, muss gar nicht erst in den Kreisel – sorgt für eine zügige Verteilung des Verkehrs. Für 40 000 Fahrzeuge ist der Kreisel mit seinen rekordverdächtigen 88 Metern Durchmesser auch ausgelegt. (Quelle: http://www.suedkurier.de)

Die Lösung könnte also „Turbokreisel“ heißen

Es gibt – wie gezeigt – längst realisierte und erprobte Kreisverkehrsvarianten selbst für größte Kapazitätsanforderungen – nicht nur im Ausland, auch in Deutschland. Für die B 66 besonders interessant könnten die genannten „Turbokreisverkehre“ sein (die in Asemissen ja gar nicht so leistungsstark sein müssten). Solche Turbokreisverkehre vereinen die Übersichtlichkeit des einstreifigen mit der Leistungsfähigkeit des zweistreifigen Kreisverkehrs. Dazu werden die Verkehre an den Einfahrten vorsortiert, wird der nur teilweise bestehende innere Kreisfahrtreifen vom äußeren getrennt und werden zweistreifige Ausfahren in die Hauptrichtung angeboten. Ideal für die Scherenkrugkreuzung, wo die Hauptverkehrsströme ja nicht auf den jeweiligen Straßen bleiben (B 66 bzw. L 751), sondern von der einen zur anderen wechseln.

Ausführlichere Informationen finden Sie hier:

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