Aufschlussreiche Anhörung der Vereine und Institutionen: „AWO-Räume zu klein und problematisch“

nzasemWas eigentlich an den Start der Diskussion über das öffentliche Raumangebot im Süden der Gemeinde gehört hätte, wurde nun endlich nachgeholt. Sozusagen auf der Zielgerade durften auch die betroffenen Institutionen schnell noch ihre Position darlegen, nachdem ein Verein "in Abstimmung mit der Gemeinde" einen Initiativantrag gestellt hatte. Zwar war das Ganze nicht neutral als eine ergebnisoffene Bedarfsanalyse, sondern ziemlich unverblümt als Informationsveranstaltung der AWO angelegt, das Ergebnis war trotzdem eindeutig – und es gab interessante Informationen am Rande. 

Alle Vereine brauchen mehr Platz und finden die räumliche Integration problematisch

Auch wenn die konkreten Bedarfe sich selbstverständlich im Detail unterschieden: Dass der von der AWO im geplanten Seniorenzentrum angebotene Raum zu klein ist, darin waren sich alle einig

Und alle haben Bedenken vorgebracht, was die räumliche Integration eines öffentlichen Veranstaltungsraums in eine Senioren-Wohnanlage angeht. Weil das die Ruhe der Mieterinnen und Mieter stören und weil es die Nutzungsmöglichkeiten dieser Räume einschränken werde.

AWO bietet ihren Mietern keinen Gemeinschaftsraum

Zwei bemerkenswerte Planungsdetails (die eigentlich in den zuständigen Ausschuss gehört hätten) teilte die AWO OWL mit:  

  • Sie will die Veranstaltungsräume komplett an die Gemeinde vermieten. "Die Mieter haben keinen Anspruch auf den Gemeinschaftsraum". Ziemlich ungewöhnlich für eine moderne Seniorenwohnanlage!
  • Aber sie subventioniert mit der Vermietung die Seniorenwohnungen, die sonst nicht so günstig angeboten werden könnten.

Verwaltung nennt Kosten für Neubau am Bobes Feld

Um den Kostenvorteil einer Anmietung zu untermauern, nannte Bürgermeister Gerhard Schemmel (SPD) erstmals die Kosten eines Neubaus auf dem genauso zentral gelegenen gemeindeeigenen Grundstück an der Heeper Straße (Bobes Feld): 1,5 Millionen Euro für ein Gebäude mit 500 qm (die Festhalle hat 450).

Unter dem auch vom Bürgermeister immer betonten Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit (= Verhältnis von Aufwand und Ertrag, nicht absolute Kosten!) eine interessante Alternative: Bezogen auf 30 Nutzungsjahre kostet das für mehr als doppelt so viel Platz gar nicht so viel mehr als die mindestens 1,2 Millionen Euro Kaltmiete für die zu kleinen AWO-Räume. 

Fazit: Vor- und Nachteile abwägen, ergebnisoffen beste Lösung suchen

Wir hoffen, dass die klare, eindeutige Aussage der Vereine dazu führt, dass die Diskussion nicht länger einseitig auf das in dieser Form unzureichende AWO-Angebot fixiert bleibt. Und dass sich im Interesse der Bürgerinnen und Bürger nun auch der Bürgermeister und die SPD auf eine ergebnisoffene Erarbeitung eines umfassenden Gesamtkonzepts öffentlicher Veranstaltungs- und Begegnungsräume für den Süden einlassen.

 

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