Keine Ausdehnung der Siedlung Milser Heide in den Bereich Im Schmeltebruch

bplmilheiDie Mennonitengemeinde Bechterdissen e.V. möchte an der Straße Im Schmeltebruch auf der bisher als Spiel- und Sportplatz genutzten Fläche etwa 30 seniorengerechte Wohnungen (davon viele auch für Familien mit ein oder zwei Kindern) für ihre Gemeindemitglieder bauen und einen Teil des Grundstücks weiterhin als Sport-, Spiel- und Freizeitfläche nutzen (dann weiter nördlich als bisher). So gut wir den Wunsch der Kirchengemeinde nachvollziehen können, dieses Vorhaben möglichst in der Nähe des Wohnorts vieler ihrer Gemeindemitglieder zu realisieren: An dieser Stelle können wir einer dafür notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans nicht zustimmen.

Warum sind wir gegen eine Bebauung an dieser Stelle?

  • Das Grundstück ist baurechtlich Außenbereich, im Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt und im Landschaftsplan als Landschaftsschutzgebiet festgesetzt.
  • Im übergeordneten Regionalplan (Gebietsentwicklungsplan), an den die Gemeinde gebunden ist, ist es als Allgemeiner Freiraum mit der Funktion Schutz der Landschaft / Landschaftsorientierte Erholung dargestellt und wird insgesamt als schützenswerter Bestandteil von Natur und Landschaft bewertet.
  • Freiraum darf aber zur Siedlungsentwicklung nur in Anspruch genommen werden, wenn der Bedarf erforderlich und nachgewiesen ist. Da die Gemeinde Leopoldshöhe aber Überhänge an freien Bauflächen hat, lässt sich damit an dieser Stelle keine Ausnahme von den Zielen der Raumordnung begründen.
  • Deshalb hat auch die zuständige Bezirksregierung bereits regionalplanerische Bedenken geäußert.
  • Weitere Probleme sind die zusätzliche Verkehrsbelastung bei der Erschließung über die Straße Im Schmeltebruch und bautechnische Grenzen, denn wegen des zwingend erforderlichen Abstands zum Waldstücks ist ein breiter Streifen direkt an der Straße gar nicht bebaubar.
  • Außerdem zeigt die Erfahrung, dass ein einmal realisierter Baustreifen in die freie Landschaft irgendwann den Druck erhöht, doch auch noch das dann entstehende „Reststück“ zu erschließen, „um das Ortsbild abzurunden“.

Leopoldshöhe ist in den letzten Jahrzehnten bereits überdurchschnittlich gewachsen und hat dabei schon sehr viel Freifläche verbraucht und zugebaut. Außerdem haben wir noch viele und große (potentielle) Bauflächen. Und selbst wenn der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen steigt: Insgesamt wird die Bevölkerung auch hier schrumpfen und damit die Nachfrage nach Wohnraum zurückgehen (was sich im Osten Lippes schon jetzt deutlich zeigt).

Deshalb sind wir sehr dafür, dass die Verwaltung die Mennonitengemeinde bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für das sinnvolle Vorhaben unterstützt. Lehnen aber eine Änderung des Flächennutzungsplans an dieser Stelle aus den genannten guten Gründen entschieden ab.

 

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