Was war das im Februar 2008 für eine wahnsinnige Eile: Per Dringlichkeitsentscheidung wollte Bürgermeister Gerhard Schemmel (SPD) das durch den Bau der Umgehungsstraße entstandene "Grüne Dreieck" am südlichen Ortseingang Leopoldshöhes in einer Art Nacht- und Nebelaktion verkaufen (siehe LZ und NW vom 10.4.2008). Weil angeblich für eine kurzfristig oder ordnungsgemäß einberufene Sitzung des zuständigen Fachausschusses keine Zeit mehr gewesen sei. Ganz so als hätten die Bagger der Investoren schon mit laufenden Motoren am Grundstücksrand gestanden …
Dringlichkeit eindeutig widerlegt
Inzwischen ist mehr als ein Jahr vergangen – und nichts passiert. Der Käufer musste über Monate mit einem riesigen Plakataufsteller erstmal um Investoren werben und hatte dabei offenbar nicht auf Anhieb den gewünschten Erfolg. Denn erst seit heute wird die schöne grüne Wiese neben der Feuerwache abgetragen, um Platz für die geplanten Gebäude, Zufahrten und Parkplätze zu schaffen.
Überzeugender kann eine behauptete Dringlichkeit nicht widerlegt werden. Weshalb wir uns in unserer Einschätzung bestätigt sehen, leider: Der Grundstücksverkauf war nicht rechtskonform, nicht transparent und nicht demokratisch! Und hinterlässt die genauso unerfreuliche wie offene Frage, warum er das nicht sein sollte.
Unsere erheblichen Bedenken bleiben
Doch wir haben uns nicht nur an der Vorgehensweise gestört. Wir hatten und haben auch erhebliche städtebauliche, gesundheitliche und verkehrliche Bedenken. Und finden es nach wie vor äußerst unklug, an dieser Stelle ein zusätzliches kleines Nebenzentrum zu schaffen, wo wir schon doch genug Probleme haben, die Geschäfte im neu gestalteten Ortskern zu stärken und das eigentliche Zentrum nachhaltig zu beleben. „Ab in die Mitte!“ zu fordern, aber „Raus an den Rand!“ zu fördern, das passt für uns immer noch nicht zusammen.
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